Eine Insolvenz liegt vor, wenn ein Unternehmen bzw. eine Privatperson zahlungsunfähig ist, also seine Gläubiger aus seinem Vermögen nicht mehr befriedigen kann. Durch ein Insolvenzverfahren werden möglicherweise verbliebene Vermögensteile des Schuldners auf die Gläubiger aufgeteilt. Ist kein Vermögen mehr vorhanden, können die Gläubiger nicht befriedigt werden und gehen sozusagen leer aus.

Möglichkeiten der Insolvenzabwendung:

• Bürgschaft durch ein Kreditinstitut
• Verhandlung mit den Gläubigern

Dadurch kann ein teilweiser bzw. vollständiger Schuldenerlass erwirkt werden, Kreditraten können herabgesenkt bzw. gestundet werden. Die Zahlungsfähigkeit des Schuldners kann somit wieder hergestellt werden.

Bei der Insolvenz unterscheidet man zwischen materieller und formeller Insolvenz. Die materielle Insolvenz beschreibt die Zahlungsunfähigkeit bzw. die Überschuldung des Schuldners, die formelle Insolvenz tritt bei Eröffnung eines Insolvenzverfahrens durch das Insolvenzgericht ein.

Die Insolvenzmasse ergibt sich aus dem gesamten Vermögen des Schuldners, ausgenommen sind das unpfändbare Vermögen des Schuldners sowie Gegenstände, auf denen ein Aussonderungsrecht besteht.

Ein Insolvenzantrag ist bei Vorliegen eines Insolvenzgrundes gerechtfertigt. Als Insolvenzgrund gilt:

• Zahlungsunfähigkeit


• Schuldner kann fällige Zahlungspflichten nicht erfüllen


• drohende Zahlungsunfähigkeit


• Schuldner ist voraussichtlich nicht in der Lage, seinen Zahlungspflichten bei Fälligkeit nachzukommen
• gibt dem Schuldner die Möglichkeit, möglichst früh einen Insolvenzantrag zu stellen, um eine größere Masse zu erhalten


• Ãœberschuldung


• bei juristischen Personen
• das Vermögen des Schuldners deckt die Verbindlichkeiten nicht mehr

Das Aussonderungsrecht berechtigt eine Person, einen Gegenstand aufgrund eines persönlichen oder dinglichen Rechts aus der Insolvenzmasse herauszuhalten. Sollte ein Gegenstand trotz des Rechts auf Aussonderung während eines Insolvenzverfahrens unerlaubt veräußert worden sein, kann der Aussonderungsberechtigte eine Ersatzaussonderung verlangen.

Das Absonderungsrecht erlaubt dem Berechtigten eine vorrangige Befriedigung aus einem bestimmten Gegenstand. Der Absonderungsberechtigte hat also im Gegensatz zum Aussonderungsberechtigten keinen Anspruch auf den Gegenstand an sich.