Ein Vorstellungsgespräch gehört zu den nervenaufreibendsten Momenten des Lebens - und zugleich zu den einfachsten. Denn die Fragen sind fast immer die gleichen. Fragen die während des Vorstellungsgesprächs aufkommen können:

Beispiel: Warum haben Sie sich für den Beruf des Juristen entschieden?

Bedeutung der Frage: Während eines Vorstellungsgespräches dient insbesondere diese Frage dazu herauszufinden, welche Motivation hinter der Berufsauswahl gestanden hat. Das beinhaltet beispielsweise Fragen nach der persönlichen Neigung sowie auch der persönlichen Fähigkeit, die für die Auswahl verantwortlich gewesen sein könnte, oder auch nach eher pragmatisch-egoistischen Beweggründen, beispielsweise bezogen auf den eigenen Status und die damit verbundenen Verdienstmöglichkeiten. Bei der Beantwortung dieser Frage tritt man am besten hervor, wenn man darauf verweist, dass bereits frühzeitig ein Interesse am Beruf des Juristen bestanden hat und daher das Berufsfeld aufgrund eines persönlichen Interesses gewählt wurde.

Tipps zur Beantwortung dieser Frage

Diese Frage kann ein Jurist auch für sich nutzen und sich im Rahmen der Beantwortung als zielstrebig und erfolgsorientiert hervortun. Durch Beantwortung der Frage in der Form, dass man einer persönlichen Neigung nachgegeben hat, ist es durchaus möglich hervorzuheben, dass man mit der eigenen Berufswahl in Einklang steht und ebenso sollte die Antwort in die Richtung gelenkt werden, dass man selbst Aufschluss darüber gibt, welche besonderen Fähigkeiten zum juristischen Beruf qualifiziert haben und in welcher Weise dadurch berufliche Ziele verwirklicht werden können. Besonders wichtig ist auch, dass hervorgehoben wird, in welcher Weise der Beruf dazu dient sich selbst zu verwirklichen.

Beispiel: Was hat Sie an der angebotenen Arbeitsstelle besonders gereizt?

Bedeutung der Frage: Eine solche Frage zielt darauf ab, die Stärke des Interesses eines Bewerbers an der angebotenen Stelle abzuschätzen und bietet gleichzeitig auch ein gutes Mittel um herauszufinden, ob sich der Bewerber bereits vorab mit den Aufgabenbereichen der angebotenen Stelle intensiv auseinandergesetzt hat, sowie auch mit der angestrebten Position. Darüber hinaus bietet es einem eventuellen Arbeitgeber auch die Möglichkeit eines gewissen Realitätschecks. Das bedeutet, dass er auf diese Art und Weise einschätzen kann, ob auch der Bewerber die angestrebte Position in einem wirklich realistischen Umfang einschätzt, was letztendlich darüber Aufschluss gibt, ob der Bewerber nach Antritt dieser Stelle auch zufrieden ist.

Tipps zur Beantwortung einer solchen Frage:

An dieser Stelle ist zu empfehlen, dass man seine Antwort explizit auf die Anforderungen ausrichtet, die in der Stellenanzeige angegeben sind. Wobei dies natürlich auch einer gewissen Vorbereitung bedarf. Es ist daher notwendig, dass man sich als Bewerber vorab mit dem Anforderungsprofil der Stellenanzeige auseinandersetzt und so auf das Vorstellungsgespräch vorbereitet. Wichtig ist insbesondere, dass man sich selbst die Frage stellt, welche zuvor ausgeübten Tätigkeiten sich qualifizierend auf die Stellenanforderung auswirken, um dann diese Tätigkeiten mit dem Anforderungsprofil der Stellenanzeige zu verbinden. Zu vermeiden ist die Vorgehensweise, vordergründig monetäre Aspekte zu nennen. Auch dann, wenn keine vorangegangenen Berufserfahrungen mit dem Profil der Stellenanzeige einhergehen. Er sollte dann die Priorität an der Stelle liegen, die eigene Motivation und das eigene Interesse sinnvoll begründen zu können. Dies kann dadurch erfolgen, dass man erwähnt, dass die angebotene Stelle den eigenen Ansprüchen genau gerecht wird und man darüber hinaus betont, dass der Ehrgeiz zur beruflichen Weiterentwicklung ebenfalls ein wichtiger Aspekt ist.

Beispiel: Wie schätzen Sie Ihre eigene berufliche Stellung in Bezug auf die folgenden 5 Jahre ein?

Bedeutung der Frage: Die Frage zielt darauf ab, zum einen die Leistungsbereitschaft und zum anderen auch die Arbeitsmotivation eines Bewerbers zu festzustellen. So können aus der Antwort entsprechende Schlüsse darüber gezogen werden, ob der Bewerber bereit und in der Lage ist sich beruflich weiterzuentwickeln oder ob es sein Ziel ist, sich mit der angestrebten Position abzufinden. Ebenso psychologisch wertvoll ist die Antwort auch in Bezug darauf, wie weit ein Bewerber für seine Karriere gehen würde und wie rücksichtslos er eventuell dabei vorgeht. Bei der Beantwortung der Frage sollte man insbesondere auf ein ausgewogenes und gesundes Maß an beruflichem Fortentwicklungswunsch und Leistungswillen nach außen tragen. Zu erfolgsorientiert kann ebenso schädlich sein wie mangelnde Motivation.

Tipps zur Beantwortung einer solchen Frage:

Um die Frage so zu beantworten, dass sie einen potentiellen zukünftigen Arbeitgeber zufriedenstellt, sollte man möglichst darauf achten, das eigene Interesse an der beruflichen Weiterentwicklung glaubhaft in die Antwort einzuflechten. Wichtig ist auch hier die Vorbereitung. So macht es in jedem Fall Sinn, sich vorab einmal realistisch vorzustellen, welche Weiterentwicklungsmöglichkeiten und Chancen die neue Position eröffnen könnte. Es ist wichtig, dass man in keiner Weise übertreibt, sondern immer auf dem Teppich bleibt und gleichzeitig durchblicken lässt, dass der Antwort insbesondere auch der Willen zur beruflichen Weiterqualifizierung zu entnehmen ist.

Beispiel: Wie gestalten sich Ihre persönlichen Verhältnisse?

Bedeutung der Frage: Zielsetzung der Frage ist es, dass der potentielle zukünftige Arbeitgeber herausfinden möchte, ob und wie die persönlichen Verhältnisse eines Bewerbers geordnet sind. Dabei geht er davon aus, dass ein gesundes Familienleben ebenso auch eine gute Basis für die psychische Stabilität des Bewerbers bildet. Letztendlich bedeutet das, dass diese Frage Aufschluss darüber bringen soll, ob der Bewerber aufgrund seiner Familienverhältnisse über eine emotionale Stabilität verfügt, die insbesondere notwendig ist, damit dieser die angebotene Position auch entsprechend meistern kann.

Tipps zur Beantwortung der Frage:

An dieser Frage bzw. der Antwort zur Frage sollte man sich nicht lange aufhalten, sondern diese stattdessen möglichst kurz und knapp verfassen. Auf gar keinen Fall sollte man sich in Details über eine Trennung oder die eigene Scheidung ergehen und die Nachteile des Daseins als Single philosophieren. Es reicht vollkommen aus, dem Arbeitgeber zu vermitteln, dass die eigenen persönlichen Verhältnisse in geordneten Bahnen verlaufen und auch, dass das Privatleben problemlos mit dem Beruf zu vereinbaren sind. Hier ist weniger mehr und so ist es ausreichend, wenn man beispielsweise mitteilt, dass man in einer langjährigen Beziehung lebt und der Partner die eigenen beruflichen Ziele unterstützt.

Beispiel: Wo liegen Ihre Stärken und wo Ihr Schwächen?

Bedeutung der Frage: Natürlich ist es nur menschlich, dass es schwierig ist, in einem solchen Gespräch persönliche Schwächen anzuführen und macht darüber hinaus auch noch Angst, dass man diese Frage eventuell falsch beantwortet. Jedoch hat diese Frage grundsätzlich nicht zum Ziel tatsächlich etwas darüber zu erfahren, welche Schwächen der Bewerber mitbringt, sondern man möchte erfahren, wie man dessen Selbstbewusstsein einschätzen kann. Schon alleine aus diesem Grund ist es wichtig, sich durch die Frage keinesfalls aus dem Konzept bringen zu lassen. Besser ist es, ganz entspannt darauf einzugehen, was allerdings nur dann von Erfolg gekrönt ist, wenn man sich auf eine solche Frage vorbereitet hat.

Tipps zur Beantwortung der Frage:

Der einfachste Weg auf diese Frage sinnvoll einzugehen ist es, wenn man vorerst dazu übergeht die eigenen persönlichen Stärken hervorzuheben. Dabei kann es sich insbesondere um fachliche Qualifikationen handeln oder Vorzüge des eigenen Charakters, bei denen man immer im Auge behalten sollte, dass sie möglichst zur Stelle passen, die man anstrebt. So werden entsprechend fachanwaltliche Qualifikationen ebenso positiv bewertet wie ein gewisses Durchsetzungsvermögen. Bei der Beantwortung der Frage nach den Schwächen, wird es allerdings schon etwas komplizierter und man sollte keinesfalls Schwächen nennen, die hinderlich sein könnten in Bezug auf die angestrebte Stelle. Besser ist es, Schwächen zu nennen, die gar keinen Einfluss haben und nicht ernst genommen werden, wie beispielsweise Schwäche für Süßigkeiten oder auch Schwächen, die man ebenfalls auch als positiv auslegen kann. Unter diese Fallen beispielsweise Schwächen wie mangelnde Toleranz, bei inkonsequenter Arbeit, etc. Es ist in jedem Fall sinnvoll, sich schon vorab 3 Stärken und Schwächen zu überlegen, die man angeben kann.

Beispiel: Wie hoch sind Ihre Gehaltsvorstellungen?

Bedeutung der Frage: Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass diese Frage zu den Fragen gehören, die in den meisten Fällen in Bewerbungsgesprächen erfolgt und daher ist es unumgänglich, dass man auf eben diese Frage entsprechend vorbereitet ist. Denn hier kann man gegebenenfalls doppelt Fehler machen, da eine zu niedrige Gehaltsvorstellung ebenso schnell das Bewerbungsgespräch negativ verändern kann wie auch eine zu hohe. Daher kommt ein Bewerber nicht drum herum in Erfahrung zu bringen, welche Gehaltsvorstellung bezogen auf die angestrebte Stelle üblich und auch realistisch ist.

Tipps zur Beantwortung der Frage:

Wie bereits angemerkt ist es sinnvoll, sich über die üblichen Gehälter in Bezug auf die gewünschte Position zu informieren. Hierzu findet man beispielsweise Möglichkeiten im Internet wie beispielsweise Webseiten, über die ein Gehaltsvergleich umgesetzt werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, sich schnell und zielgerichtet zu informieren. Ebenso ist es natürlich möglich, sich bei Bekannten oder Freunden darüber zu informieren, wenn diese eine ähnliche Position innehaben. Dadurch ist es problemlos möglichen einen Richtwert zu erhalten, zu dem man letztendlich nur noch die eigenen Qualifikationen hinzuziehen muss. Trifft der eigene berufliche Werdegang zu und die entsprechenden Berufserfahrungen sind vorhaben, sollte man den Gehaltswunsch etwa 10 Prozent anheben. Als Berufsanfänger dagegen sollte man natürlich etwas niedrigere Vorstellungen angeben.

Beispiel: Was glauben Sie welche Vorteile Ihnen Ihr Studium für Ihr zukünftiges Berufsleben eingebracht hat?

Bedeutung der Frage: Diese Frage wird man einem Bewerber stellen um herausfinden zu können, ob dieser sein Studium zielstrebig verfolgt hat und eine gewisse Ernsthaftigkeit dabei an den Tag gelegt hat. Darüber hinaus wird geprüft, ob sich dieser selbst bereits Gedanken über die Studienrelevanz bezogen auf den beruflichen Werdegang gemacht hat. Man sollte es daher vermeiden, diese Frage zu übergehen oder unbegründet zu lassen.

Tipps zur Beantwortung der Frage:

Es ist grundsätzlich wichtig, entsprechend auf diese Frage einzugehen. So sollte man beispielsweise erwähnen, dass man sich durch das Studium Kenntnisse der Theorie angeeignet hat, die notwendig sind, um auch den berufspraktischen Inhalten optimal nachkommen zu können. Ebenso wichtig ist es auch anzugeben, dass darüber hinaus auch eine entsprechende Schulung in der Form stattgefunden hat, dass man die Fähigkeit entwickelt, Probleme systematisch zu analysieren und zu lösen sowie auch darin komplexe Fragestellungen zu verstehen und entsprechend sinnvoll im Team arbeiten zu können. Ebenso ist es auch möglich, auf die relevanten Praktika und verschiedenen Studienerfahrungen hinzuweisen, die zur Position passen. Dazu zählen vor allem auch Erfahrungen im Ausland.

Beispiel: Warum glauben Sie, dass wir uns für Sie entscheiden sollten?

Bedeutung der Frage: Zwar kommen provokante Fragen nicht in jedem Bewerbungsgespräch vor, jedoch ist auch nicht auszuschließen, dass eben eine solche Frage gestellt wird. Meist haben Arbeitgeber es sich mit dieser Frage zum Ziel gesetzt, herauszufinden wie der Bewerber mit Stresssituationen umgeht. Schon alleine deshalb sollte man eine solche Frage entspannt hinnehmen. Hier heißt es, einmal tief ein- und wieder ausatmen, sich nicht einschüchtern oder aus der Ruhe bringen lassen und Selbstbewusstsein an den Tag leben. Auch ist es möglich diese Gelegenheit zu nutzen, um sich selbst als durchaus selbstflektiert zu zeigen.

Tipps zu Beantwortung der Frage:

Ganz wichtig an diesem Punkt ist, dass man keinesfalls eingeschüchtert oder verunsichert wirkt, sondern selbstbewusst auf die Frage eingehen kann, wobei man gleichzeitig die Gelegenheit hat, noch einmal auf vorhandene Qualifikationen und Erfahrungen einzugehen, welche den Bewerber deutlich für die Stelle prädestinieren. Darüber hinaus sollte man möglichst eine positive Arbeitseinstellung an den Tag legen, um den potentiellen zukünftigen Arbeitgeber zu überzeugen. Eben sollte man ruhig in die Offensive gehen und erklären, dass man es als höchste Priorität ansieht die Stelle zu bekommen und entsprechend damit verbundene Herausforderungen anzunehmen und die gestellten Aufgaben zur Zufriedenheit zu erfüllen. Denn ein bisschen Mut zum Kampf darf schon sein, wenn man eine Stelle tatsächlich haben möchte.

Beispiel: Haben Sie noch Fragen zum Schluss eventuell noch Fragen?

Bedeutung der Frage: Solche Fragen kommen grundsätzlich oft zum Ende eines Bewerbungsgespräches und natürlich sollte man diese nutzen, um einen positiven Eindruck zu verstärken. Daher sollte man es sich nicht nehmen lassen das Wort zu ergreifen.

Tipps zur Beantwortung der Frage bzw. zu eigenen Fragen:

An dieser Stelle sollten es Bewerber vermeiden, irgendwelche positiven oder negativen Gefühle, die während des Gespräches entstanden sind einfließen zu lassen. Die Antwort sollte immer positiv ausfallen, auch wenn das Gespräch vielleicht nicht ganz so gelaufen ist, wie man es sich als Bewerber gewünscht hätte. Dabei ist es wichtig weiterhin zu lächeln und möglichst Blickkontakt zu halten. Keinesfalls sollten zuerst Fragen zum Einkommen gestellt werden, da es wesentlich effektiver ist, noch einmal sein Interesse an der angebotenen Stelle zu zeigen. So macht es Sinn, sich beispielsweise einmal den Arbeitsplatz zeigen zu lassen oder auch Fragen nach dem Ablauf des weiteren Bewerbungsvorgangs zu stellen.