Hameln ist eine Kreisstadt im südlichen Teil des Bundeslandes Niedersachsen. Die an der Weser gelegene Stadt hat etwas über 56.000 Einwohner und ist insbesondere durch die Sage vom „Rattenfänger von Hameln“ weit über ihre Grenzen hinaus bekannt. Zu Beginn des 9. Jahrhunderts erbauten der sächsische Graf Bernhard und dessen Frau Christina eine Eigenkirche auf ihrem Gut im heutigen Hameln. Nach deren Tod im Jahre 826 ging der Besitz an die Reichsabtei Fulda. Auf Veranlassung dieser wurde 851 am Weserübergang ein Benediktinerkloster errichtet. Vor diesem entstand eine Marktsiedlung, welche schon um 1200 als Stadt benannt wird. Im Jahre 1277 wurden die Rechte der Stadt durch Herzog Albrecht I. zu Braunschweig-Lüneburg bestätigt, welcher die Vogtei über Hameln neun Jahre vorher erworben hatte. Die Stadt gehörte von 1426 bis 1572 der Hanse an.

Das Reichserntedankfest, welches zwischen 1933 und 1937 in Hameln auf dem Bückeberg veranstaltet wurde, war eine der größten Massenveranstaltungen der Nationalsozialisten. Bis zu einer Million Teilnehmer reisten aus ganz Deutschland in die Stadt. Im Rahmen von Bombenangriffen während des Zweiten Weltkrieges durch die Alliierten wurde Hameln nur unerheblich zerstört. Aufgrund dessen ist das Stadtbild durch fast vollständig erhaltene historische Bauwerke verschiedener Epochen geprägt. Als besonderer Anziehungspunkt gelten hier der Pferdemarkt und die Osterstraße. Außerordentlich sehenswerte Bauwerke sind unter anderem das Stiftsherrenhaus aus dem Jahre 1558 im Stil der Weserrenaissance, das Leisthaus von 1589 als Renaissancebau, welches heute das Museum Hameln beherbergt, das Rattenfängerhaus aus dem Jahre 1603 im Stil der Renaissance, die Pfortmühle als letzte erhaltene Wesermühle oder auch die evangelische Münsterkirche St. Bonifatius.

Ende der 1940er Jahre siedelten sich größere Betriebe aufgrund der geringen Zerstörung in der Stadt an, welche ihren vorherigen Sitz verloren hatten. Durch die Zuwanderung von Flüchtlingen und Vertriebenen wuchs die Einwohnerzahl rasant an. Die Altstadt Hamelns wurde ab Ende der 1960er Jahre grundlegend saniert, welche über Jahrzehnte andauerte. In diesem Zuge entstanden Fußgängerzonen im Innenstadtbereich sowie eine zweite Brücke über die Weser, um die bestehende Verkehrssituation zu verbessern.

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