Jena ist eine kreisfreie Großstadt im Freistaat Thüringen. Die an der Saale gelegene Universitätsstadt gehört zur Metropolregion Mitteldeutschland und ist nach Erfurt die zweitgrößte Stadt des Landes. Sie bildet eines der drei Oberzentren Thüringens. Erstmals erwähnt wurde Jena zwischen 830 und 850. Um 1230 erhielt Jena durch die Herren von Lobdeburg die Stadtrechte erteilt. Der Weinbau führte im 13. Jahrhundert zu einer Blüte der Stadt. Im 1286 errichteten Dominikanerkloster wurde im Jahre 1548 die Hohe Schule gegründet. Aus dieser entstand zehn Jahre später die Universität Jena. Im 18. Jahrhundert ging der Weinbau zurück. Dazu kamen sinkende Studentenzahlen und der Rückgang des Buchdrucks. Das führte zum Zusammenbruch der Wirtschaft Jenas. Als Herzog Carl August gemeinsam mit seinem Minister Johann Wolfgang Goethe die Regierungsgeschäfte der Stadt im Jahre 1775 übernahm, sprang der neue Geist Weimars auf Jena über. Die Universität erlebte ihre zweite Blütezeit. Goethe traf hier Friedrich Schiller und schloss mit ihm Freundschaft.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Jena mehrfach Ziel alliierter Bombenangriffe. Bis zum Ende des Krieges war Jena zu großen Teilen zerstört. Nach dem Krieg wurde Jena der Sowjetischen Besatzungszone zugeordnet. Schon am 15. Oktober 1945 nahm die Universität Jena ihren Lehrbetrieb als erste deutsche Stadt wieder auf. Die für die Wirtschaft der Stadt von großer Bedeutung gewesenen Unternehmen Zeiss und Schott wurden im Jahre 1946 fast vollständig demontiert und zusammen mit hunderten Spezialisten in die UdSSR verbracht. Diese mussten die Fabriken dort wieder aufbauen. Im Jahre 1950 wurde das pharmazeutische Großunternehmen Jenapharm gegründet. In den 1960er und 1970er Jahren entstand in Jena das Neubaugebiet Jena-Lobeda-West in Großblockbauweise. Diesem folgte nur einige Jahre später das Neubaugebiet Jena-Lobeda-Ost.

Jena war im 17. Jahrhundert als Stadt der Sieben Wunder bekannt. Vier dieser Bauwerke sind bis heute erhalten geblieben. Diese Wunder waren bzw. sind der Altar der Stadtkirche St. Michael, der an der Kunstuhr des Rathauses befindliche Kopf des Schnapphans, der Drache, ein sonderliches Fabelwesen mit mehreren Köpfen aus Knochen, Draht und Pappmaché, der Berg Jenzig, dessen Rücken aus weißem Kalk in der Morgen- und Abendsonne rot leuchtet, die alte Camsdorfer Brücke, der Fuchsturm auf dem Hausberg sowie das Weigelsche Haus. Als Wahrzeichen der Stadt gilt der zwischen 1969 und 1972 erbaute Jentower, mundsprachlich auch Uniturm bzw. Keksrolle genannt. Er ist mit heute 159,6 Metern das höchste Bürogebäude der östlichen Bundesländer. Ursprünglich war der Jentower als Zeiss-Forschungszentrum geplant, war als solches aber nicht geeignet. Dann wurde es bis 1995 durch die Universität genutzt. Heute dient das Gebäude hauptsächlich als Bürohaus. Etwa die Hälfte der nutzbaren Fläche wird derzeit durch die Firma Intershop Communications AG angemietet.

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