Kleve ist eine Mittlere kreisangehörige Stadt im Westen des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Die am unteren Niederrhein gelegene Stadt hat knapp 84.000 Einwohner und ist dem Regierungsbezirk Düsseldorf zugehörig. Die Stadt befindet sich direkt an der deutsch-niederländischen Grenze und ist Mitglied der Euregio Rhein-Waal. Im Jahre 1092 findet „Cleve“ erstmals urkundliche Erwähnung. Als Keimzelle der Stadt gilt allerdings die Burganlage, welche schon im 10. Jahrhundert existierte und um die sich eine Siedlung entwickelte. Die Stadtrechte wurden Kleve im Jahre 1242 durch Graf Dietrich VI. verliehen. Die Verlegung des Marienstifts von der Burg Monterberg nach Kleve im 14. Jahrhundert führte zu einer enormen Erweiterung des Stadtgebietes.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde Kleve durch nur zwei Luftangriffe der Alliierten zu 80% zerstört. Dieses Ausmaß war, mit anderen Städten gleicher Größe verglichen, einzigartig in Deutschland. Zu früheren Zeiten prägten zahlreiche beeindruckende Villen das Stadtbild. Heute existiert, aufgrund von Abrissen und Zweckentfremdungen, nur noch ein Bruchteil davon. So wurde beispielsweise die, vom kaiserlichen Hofphotografen Ewald Steiger im Jahre 1907 erbaute Villa Steiger nach dessen Tod 1966 an einen Architekten der Stadt versteigert. Dieser ließ die bis dahin in tadellosem Zustand befindliche Villa völlig herunterkommen und entgegen großer Proteste, Demonstrationen und Hausbesetzungen im Jahre 1983 abreißen und erbaute, trotz der Steillage des Grundstücks, an ihrer Stelle behindertengerechte Wohnungen. Das es auch anders gehen kann, bewies die Klever Designerin Inge Dähne, welche die im Jahre 1840 erbaute Villa Belriguardo am Tiergarten 1999 kaufte. Sie ließ diese aufwendig restaurieren. Heute befindet sich ein Café in der Villa. Des Weiteren dient sie als Geschäftshaus und ist Ort für kulturelle Veranstaltungen.

Weitere sehenswerte Bauwerke sind unter anderem die nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaute Schwanenburg, welche als Sitz des Amts- und Landgerichts dient, der 1467 errichtete Marstall oder auch der, an der Tiergartenstraße befindliche Forstgarten. Das zwischen 1847 und 1848 erbaute B.C. Koekkoek-Haus beherbergt heute eine museale Sammlung von Gemälden Koekkoeks. Museen der Stadt sind weiterhin das Geologische Museum im Schwanenturm, das Museum Haus Kleve, die Alte Mühle Donsbrüggen sowie das Museum Forum Arenacum. Im Jahre 1997 wurde das XOX-Theater gegründet. Das freie Theater befindet sich in dem ehemaligen Gebäude der XOX-Biskuit-Fabrik und bietet auf einer Fläche von ungefähr 600 Quadratmetern 99 Besuchern Platz.

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