Mülheim an der Ruhr ist eine kreisfreie Großstadt im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Die an der Ruhr gelegene Stadt hat über 166.000 Einwohner und ist Mittelzentrum des Landes sowie Teil der Metropolregion Rhein-Ruhr. Die erste urkundliche Erwähnung Mülheims stammt aus dem Jahre 1093 unter dem Namen „Mulinhem“. Von großer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung Mülheims war der Ausbau der Ruhr zu einer Schifffahrtsstraße im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts. Im Jahre 1808 erhielt Mülheim die Stadtrechte. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich die Stadt zu einem bedeutenden Industriestandort entwickelt. Im Jahre 1871 erwarb August Thyssen den Heckhoffshof in Mülheim-Styrum und rief hier die Firma Thyssen & Co. ins Leben. Diese bildete die Grundlage für den späteren Montankonzern, welcher zu den größten ganz Deutschlands wird.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde Mülheim an der Ruhr mehrfach durch die Alliierten bombardiert. Über 60 % der Gebäude wurden zerstört. Zum Ende des Krieges hatte die Stadt ihren Großstadtstatus verloren. Nur noch etwa 88.000 Menschen lebten hier, im Gegensatz zu 1908, als die Stadt mit über 100.000 Einwohnern die Grenze zur Großstadt überschritt. Allerdings verhalfen Flüchtlinge und aus dem Krieg Wiederkehrende der Stadt schon zum Ende des Jahres 1945 zu einer Einwohnerzahl von über 125.000 Einwohnern. Der Wiederaufbau der Stadt ging zügig voran, war jedoch erst einmal vom Abbau industrieller Anlagen geprägt. Allerdings wuchsen die Mannesmannröhren-Werke AG bis 1950 wieder zum größten Röhrenproduzenten des westlichen Europas heran. Die heutige Wirtschaft der Stadt ist vorwiegend geprägt durch hier ansässige Unternehmen des Lebensmittel-Einzelhandels. Als bedeutendste Unternehmen haben Aldi-Süd und die Tengelmann-Holding ihren Sitz in Mülheim an der Ruhr.

Schloss Broich und Kloster Saarn sind die ältesten, der Stadt erhalten gebliebenen Bauwerke. Das Schloss Broich befindet sich am linken Ruhrufer im Stadtteil Broich. Es geht aus einer Burg hervor, welche zwischen 883 und 884 durch Herzog Heinrich errichtet wurde. Erst gegen Ende des 11. Jahrhunderts wird die bis dahin schon länger verlassene Burg durch die Edelherren von Broich wieder auf- und auch weiter ausgebaut. Die Altstadt am Kirchenhügel verfügt nur noch über wenige historische Bauwerke. Einige wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört, andere später abgerissen. Gebäude aus der Gründerzeit und dem Jugendstil hingegen finden sich noch in den östlichen Randgebieten der Altstadt. Besonders sehenswert sind hier die Villa Josef Thyssen und sowie das Haus Urge am Kahlenberg. Als Wahrzeichen der Stadt gilt der Turm des Rathauses.

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