Neunkirchen (Saar) ist eine Kreisstadt im Osten des Bundeslandes Saarland. Die an der Blies gelegene Stadt hat knapp 46.000 Einwohner und ist somit die zweitgrößte Stadt des Saarlandes. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Neunkirchen im Jahre 1281. Die frühe Industrialisierung der Stadt erfolgte aufgrund der erschlossenen Kohlevorkommen. In Lothringen wurden Eisenerze gefunden. Hieraus entwickelte sich unter Einfluss der Montanunternehmerfamilie Stumm, durch Übernahme des Eisenwerks, bis in die 1980er Jahre ein Marktführer dieses Industriezweiges. Die Familie Stumm verhinderte lange Zeit erfolgreich die Erhebung Neunkirchens zur Stadt, da es als Dorf einfacher zu steuern war. Erst im Jahre 1922 wurden, dem bis hierhin größten Dorf Deutschlands, die Stadtrechte verliehen.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Innenstadt durch einen Luftangriff zu 75 % zerstört. Aufgrund des Niedergangs der Schwerindustrie in den 1960er Jahren und der Schließung des Eisenwerkes zu Beginn der 1980er Jahre, litt die Wirtschaft der Stadt sehr stark. Die Stadt war daraufhin trauriger Anführer der deutschen Arbeitslosenstatistik. 1989 gründete sich die Saarstahl AG, hervorgegangen aus den Montanunternehmen Völklinger Eisenwerk der Gebrüder Röchling, Neunkircher Eisenwerk der Gebrüder Stumm sowie Saarbrücker Eisenhüttengesellschaft. Heute hat die Saarstahl AG drei Standorte im Saarland, in Völklingen, in Saarbrücken-Burbach sowie in Neunkirchen und beschäftigt insgesamt über 7.500 Mitarbeiter. Weitere bedeutende Unternehmen, die hier eine Produktionsstätte unterhalten, sind die Eberspächer GmbH sowie die ZF Friedrichshafen AG.

Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört das „Alte Hüttenareal“. Hier befinden sich zahlreiche Industriedenkmäler, die dem Neunkircher Eisenwerk angehörten. Nachdem das Werk im Jahre 1982 geschlossen wurde, entstand auf dem Areal ein Hüttenpark, welcher zum Teil 1993 eingeweiht wurde und zwei Jahre später vollständig aufgebaut war. Zu dem Hüttenareal gehören Alte Meisterhäuser, Hochöfen, der Wasserturm, die Stummsche Reithalle, die Stummsche Kapelle, die Erbbegräbnisstätte der Familie Stumm, eine neugotische Denkmalstele, ein Gasometer, die Hüttenschule, ein Stummdenkmal sowie die von Carl Ferdinand von Stumm-Halberg gestiftete Christuskirche. Weiter sehenswert sind die katholische Pfarrkirche St. Marien oder der Neunkircher Grubenweg. Als Spielstätten für kulturelle Veranstaltungen dienen das Bürgerhaus sowie die Stummsche Reithalle und auch das Neue Gebläsehaus im Alten Hüttenareal.

66538, 66539, 66540

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