Nürtingen ist eine Große Kreisstadt im Herzen des Bundeslandes Baden-Württemberg. Die am Vorland der mittleren Schwäbischen Alb gelegene Stadt hat knapp 40.000 Einwohner und ist die drittgrößte Stadt des Landkreises Esslingen. Sie bildet ein Mittelzentrum und hat sich mit den Gemeinden Frickenhausen, Großbettlingen, Oberboihingen, Unterensingen und Wolfschlugen zu einer vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft zusammengeschlossen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Nürtingen im Jahre 1046 durch König Heinrich III. unter dem Namen „Nivritingin“. Etwa 1335 wurden die Stadtrechte verliehen. Mitte des 18. Jahrhunderts fiel fast die gesamte Stadt einem Brand zum Opfer. Durch den Landbaumeister Johann Adam Groß der Ältere wurde sie wieder aufgebaut.

Von Zerstörungen während des Zweiten Weltkrieges blieb die Stadt verschont. In der Nachkriegszeit kamen tausende Flüchtlinge und Heimatvertriebene in die Stadt, diese machten bis 1948 ein Viertel der Gesamtbevölkerung Nürtingens aus. Nach Beginn der Industrialisierung, im frühen 19. Jahrhundert, bestimmte die Textilbranche das wirtschaftliche Leben. Diese wurde ab dem 21. Jahrhundert durch die Maschinenbaubranche abgelöst. Zu den wichtigsten Arbeitgebern gehören die Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH sowie die Metabowerke GmbH. Als kulturelle Einrichtung verfügt die Stadt mit der Stadthalle K3N über eine Bühne, auf welcher Tourneetheater und Landesbühnen ihre Vorstellungen geben. Das Alte Schützenhaus, welches 1565 erbaut wurde, beherbergt heute das Stadtmuseum. Eine Sammlung abstrakter Kunst zeigt ein Museum, welches durch den Psychiater, Filmautor und Kunstsammler Ottomar Domnick ins Leben gerufen wurde.

Das Wahrzeichen der Stadt ist die evangelische Stadtkirche St. Laurin, eine dreischiffige Hallenkirche im Stil der Spätgotik. Weitere bedeutende Sakralbauten sind die evangelische Kirche St. Bernhard, die Lutherkirche oder auch die evangelische Versöhnungskirche aus dem Jahre 1963. Aus dem ersten Drittel des 15. Jahrhunderts stammt der sehenswerte Blockturm mit dem Wehrgang. Als Teil der Stadtführung ist er heute nur im Rahmen dieser zu besichtigen. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen auch der Salemer Hof, ein von Zisterzienser-Mönchen errichtetes Fachwerkhaus, die Alte Lateinschule aus dem Jahre 1481, das Riegersche Haus am Markt oder auch die Römische Villa rustica, ein ehemaliger römischer Gutshof, dessen noch erhaltene Grundmauern restauriert wurden und nun für Interessierte frei zugänglich sind.

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