Rüsselsheim ist eine von sieben Sonderstatusstädten im Bundesland Hessen. Die am Unterlauf des Mains gelegene Stadt hat über 60.000 Einwohner und ist somit die größte Stadt des Landkreises Groß-Gerau im Regierungsbezirk Darmstadt. Sie liegt im Rhein-Main-Gebiet und ist der Stadtregion Frankfurt zugehörig. Erstmals urkundlich erwähnt wird Rüsselsheim um 840 im Rahmen einer Bestandsaufnahme königlicher Nutzungsrechte unter dem Namen „Rucilesheim“. Dem Ort wurden in seiner geschichtlichen Entwicklung zu mehreren Zeitpunkten das Marktrecht verliehen. Erstmals im Jahre 1437 durch Kaiser Sigismund im Rahmen der Verleihung minderer Stadtrechte, danach im Jahre 1686 durch die Landgräfin Elisabeth Dorothea von Hessen und zuletzt durch den Landgrafen Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt.

Trotz des großen Elends und der weitreichenden Zerstörung, die der Zweite Weltkrieg der Stadt brachte, erfolgte in der Nachkriegszeit ein rascher Wiederaufbau. Im Jahre 1978 erreichte die Einwohnerzahl ihren höchsten Stand von etwa 63.000. Heute verfügt Rüsselsheim über zahlreiche sehenswerte Bauwerke. Zu den ältesten zählt die Festung, welche in ihren Ursprüngen auf das Jahr 1399 zurückgeht. Die Wallanlagen sind für Besucher frei zugänglich und das ausgegrabene Ostrondell zeugt von der beeindruckenden Festungsanlage. Heute beherbergt es unter anderem das Stadt- und Industriemuseum. Mit dem Verna-Park befindet sich auf dem Stadtgebiet ein gartenbauliches Kleinod. Der Park ging im Jahre 1911 an die Stadt über, die diesen in einen öffentlichen Park umwandelte. Zum Park im Stil englischer Landschaftsgärten gehören das Palais Verna, die Burgruine sowie die Fassade der künstlichen Mühle.

Besonderen Bekanntheitsgrad erlangte Rüsselsheim durch den Automobilhersteller Opel. Nachdem Adam Opel hier im Jahre 1862 eine Nähmaschinenmanufaktur gründete, stieg er 1886 in die Herstellung von Fahrrädern ein. Diese Idee stammte von seinen Söhnen, die allesamt begeisterte Radsportler waren. Bis zu seinem Tode, im Jahre 1895, weigerte er sich jedoch, auf die Automobilherstellung umzusteigen. Erst unter seiner Frau und den Söhnen, welche das Unternehmen weiterführten, wurde 1898 mit der Herstellung von Automobilen begonnen. Im Jahre 1920 übernahm dann der US-Amerikanische Automobilkonzern General Motors die Adam Opel AG, deren alleiniger Eigentümer er seitdem ist. Die der Familie gehörenden „Opel-Villen“ bilden heute ein Ensemble aus der Villa Wenske, dem Herrenhaus sowie dem neu gestalteten Zwischenbau. Heute beherbergen sie die „Stiftung Opelvillen“, welche sich der Darstellung der Gegenwartskunst widmet.

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