Wilhelmshaven ist eine kreisfreie Stadt im Norden des Bundeslandes Niedersachsen. Die an der Nordwestküste des Jadebusens an der Nordsee gelegene Stadt hat über 76.000 Einwohner und ist somit die größte Mittelstadt Niedersachsens. Sie bildet eines ihrer Oberzentren und ist der Metropolregion Bremen/Oldenburg zugehörig. Gegründet wurde die Stadt im Rahmen der Errichtung eines preußischen Marinestützpunktes. Geheimrat Gotthilf Heinrich Ludwig Hagen lieferte im Mai 1856 die Pläne hierzu. Dieser enthielt einen Plan für die Hafenanlage sowie einen für eine Stadtansiedlung. Diese fanden die Zustimmung aller Beteiligten und wurden im darauffolgenden Jahrzehnt, mit einigen Änderungen, umgesetzt. Die heutige Innenstadt weist noch immer den geplanten Grundriss auf. Die Stadtrechte erlangte Wilhelmshaven im Jahre 1873.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden durch mehr als einhundert Bombardierungen etwa 60 % aller Gebäude der Stadt zerstört. In der Nachkriegszeit wurde die Zerstörung sämtlicher militärischer Einrichtungen und die Demontage des Inventars der Kriegsmarinewerft veranlasst, jegliche Werft- und Kainanlagen, Docks und Schleusen fielen Sprengungen zum Opfer. Aufgrund dieser Maßnahmen betrug im Jahre 1952 die Arbeitslosenquote knapp 25 %. Somit war die Stadt gezwungen, sich wirtschaftlich neu zu strukturieren. Neben der heute wieder existierenden Hafenwirtschaft, prägen die chemische Industrie und die Marine die Wirtschaft der Stadt. Dennoch zählen sinkende Einwohnerzahlen durch zu wenig Arbeitsplätze zum heutigen Trend. Nur langsam wird dieser Prozess aufgehalten, durch ins Leben gerufene Wirtschaftsprojekte. Mit dem 1998 eröffneten Marinemuseum hat Wilhelmshaven ein Museum, welches jährlich über 100.000 Besucher anlockt. Direkt gegenüber liegt das Wattenmeer Besucherzentrum für den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, ein UNESCO-Weltnaturerbe.

Die zwischen 1905 und 1907 errichtete Kaiser-Wilhelm-Brücke zählt heute zu den Wahrzeichen der Stadt. Sie galt damals als größte Drehbrücke in ganz Europa mit einer Hauptspannweite von 159 Metern und neun Metern Höhe. Ein weiteres Wahrzeichen bildet das Rathaus, welches auch „Burg am Meer“ genannt wird. Erbaut wurde das Rathaus von 1927 bis 1929 vom deutschen Baumeister und Architekt Fritz Höger. Des Weiteren verfügt die Stadt, mit der Burg Kniphausen und der Sibetsburg, über zwei historischen Burgen. Sehenswert sind auch die zwei historischen Mühlen. Die Koppenhörner Mühle wurde 1839 als einstöckiger Galerieholländer mit Windrose erbaut. Die etwas jüngere Sengwarder Mühle wurde 1863 erbaut und ist ein einstöckiger Galerieholländer mit Reetdach. Als sehenswerte Sakralbauten sind die St.-Georg-Kirche in Sengwarden, die St.-Stephanus-Kirche in Fedderwarden, die evangelisch-lutherische St.-Jakobi-Kirche sowie die evangelisch-lutherische Christus- und Garnisonskirche zu nennen. News: Aktuelle Nachrichten aus Wilhelmshaven

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