Wismar ist eine Hansestadt im Norden des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Die an der Wismarer Bucht an der Ostseeküste gelegene Stadt hat über 42.000 Einwohner und ist die Kreisstadt des Landkreises Nordwestmecklenburg. Für die umliegenden Gemeinden bildet Wismar ein Mittelzentrum. Gemeinsam mit der Altstadt von Stralsund wurde die Altstadt von Wismar als „Historische Altstädte Stralsund und Wismar“ im Jahre 2002 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Wismar im Jahre 1229 durch Fürst Johann I. als Stadt. Die Stadtgründung wird jedoch im Jahre 1226 angenommen. Das in der Stadt vorherrschende Lübische Stadtrecht wurde 1266 durch den Mecklenburgischen Fürsten Heinrich I. bestätigt. Kurze Zeit später war die Stadt ein wichtiges Mitglied der Hanse. Seit 1990 trägt die Stadt den Titel „Hansestadt“ wieder.

Alle bedeutenden Sehenswürdigkeiten Wismars befinden sich in der historischen Altstadt. Der einen Hektar große zentrale Marktplatz zählt zu den größten ganz Norddeutschlands. Das hier befindliche Wahrzeichen der Stadt ist die Wismarer Wasserkunst, welche im Jahre 1602 im Stil der niederländischen Renaissance erbaut wurde. Ebenfalls am Marktplatz stehen das Rathaus aus dem Jahre 1819, das Bürgerhaus „Alter Schwede“ in Backsteingotik und das Stadtgeschichtliche Museum im sogenannten Schabbellhaus. Vom Marktplatz abgehend sind zahlreiche sehenswerte Straßenzüge zu finden. Hier prägen hauptsächlich mittelalterliche und klassizistische Giebelhäuser das Bild. Der historische Fürstenhof stellt für ganz Mecklenburg ein bedeutendes Renaissance-Bauwerk dar. In dem Backsteingebäude, welches mit zahlreichen Terrakotten des Künstlers Statius von Düren gestaltet wurde, ist heute das Amtsgericht untergebracht. Am Alten Hafen befindet sich mit dem Wassertor das letzte erhaltene von ursprünglich fünf Stadttoren.

Die Kirchen der Wismarer Innenstadt bilden weitere Sehenswürdigkeiten. Die Nikolaikirche ist die einzige der Kirchen, welche fast unbeschadet den Zweiten Weltkrieg überstanden hat. Sie wurde zwischen 1381 und 1487 im Stil der Backsteingotik erbaut und stellt ein Meisterwerk der norddeutschen Spätgotik dar. Die beiden Stadtkirchen Georgenkirche und Marienkirche wurden hingegen durch Bombenangriffe stark zerstört. Von der St. Marienkirche ist nur noch der Turm erhalten, welcher heute Filmvorführungen dient. Die St.-Georgen-Kirche wurde nach 1990 wieder aufgebaut. Ein weiterer bedeutender Sakralbau ist die Heilig-Geist-Kirche, welche ab 1320 erbaut wurde. Seit 1991 finden jährlich im Sommer die „Festspiele Mecklenburg-Vorpommern“ im ganzen Bundesland statt. In Wismar finden sich hierfür mehrere Spielstätten, die Georgenskirche, die Heilig-Geist-Kirche sowie der Alte Hafen. Die Wirtschaft der Stadt ist in erster Linie durch den Schiffsbau geprägt. Einer der bedeutendsten Arbeitgeber ist die Schiffsbauwerft „Nordic Yards GmbH“.

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