Rechtstipps zum Thema Wirtschaft & Wertpapiere

© OpenStreetMap und Mitwirkende, CC-BY-SA

Scholz Holding GmbH: Restrukturierung auf dem Rücken der Anleger
Die Restrukturierung der angeschlagenen Scholz Holding GmbH nähere sich einem erfolgreichen Abschluss, teilt das Unternehmen am 20. Mai mit. Die Anleger der Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 182,5 Millionen Euro sollen finanziell aber ordentlich zur Ader gelassen werden.

Die Anleger sollen eine einmalige Abschlagzahlung von insgesamt 14 Millionen Euro erhalten, was nur knapp 7,7 Prozent der Nominalvolumens der nach österreichischem Recht begebenen Anleihe entspricht. Sollten sich die Geschäfte positiv entwickeln, könnte noch einmal eine Sonderzahlung von rund 5,8 Millionen Euro dazu kommen. Unterm Strich erhielten die Anleger dann knapp elf Prozent ihres eingesetzten Kapitals zurück und sollen im Gegenzug auf alle Ansprüche verzichten. Und das auch nur, wenn es gut läuft. Über diese Einigung mit einem Investor wird das zuständige Gericht voraussichtlich in der kommenden Woche entscheiden.

Rechtliche Einschätzung der Kanzlei Kreutzer, München: Die Anleger sind die großen Verlierer bei dieser angestrebten Restrukturierung. Sie verlieren rund 90 Prozent ihres Kapitals, eventuell sogar mehr. Die Sanierung der Scholz Holding GmbH wird ganz klar auf dem Rücken der Anleger ausgetragen. Um es mit Zahlen zu verdeutlichen. Die Abschlagszahlung von 14 Millionen Euro entspricht nicht einmal den Zinsen, die Ende Mai fällig wären. Die haben eine Höhe von rund 15 Millionen Euro. Um sich gegen diesen finanziellen Schaden zu wehren, sollten die Anleger jetzt ihre rechtlichen Möglichkeiten prüfen lassen. Dabei kann besonders geprüft werden, ob Ansprüche auf Schadensersatz gegen die Unternehmensverantwortlichen oder auch gegen die Anlagevermittler bzw. Anlageberater durchgesetzt werden können.
Scholz Holding GmbH: Restrukturierung auf dem Rücken der Anleger
Kanzlei Kreutzer
Königinstraße 11a
80539 München
Tel.: 089/12022575
Fax: 089/12022574
Web: www.kanzleikreutzer.com

Weitere interessante Rechtstipps
[22.09.2017] Das Insolvenzverfahren über die Alno AG wird nicht wie ursprünglich geplant in Eigenverwaltung durchgeführt. Der insolvente Küchenhersteller hat den Antrag auf Eigenverwaltung zurückgezogen. Das Amtsgericht Hechingen hat die Eigenverwaltung daraufhin am 29. August aufgehoben (Az.: 10 IN 93/17). Stattdessen wird nur ein Regelinsolvenzverfahren durchgeführt.Nach eigenen Angaben hat die Alno ...
[22.09.2017] Der im Jahr 2008 vom Elbe Emissionshaus aufgelegte EEH-Fonds Nr. 13 MS Amavisti ist insolvent. Das Amtsgericht Bremen eröffnete am 16. Mai 2017 das Insolvenzverfahren und ordnete Eigenverwaltung an (Az.: 500 IN 8/17). Für die Anleger bedeutet die Insolvenz, dass sie mit hohen finanziellen Verlusten bis hin zum Totalverlust rechnen müssen.Damit wurde die lange Reihe von Schiffsfonds-Insolvenzen ...
[22.09.2017] Anleger der Wohnungsgenossenschaft Eventus eG mit Sitz in Stuttgart dürften derzeit mehr als beunruhigt sein. Sie müssen befürchten, dass ihre Anlegergelder veruntreut wurden. Das geht auch aus einer Pressemitteilung der Eventus eG vom 22. August 2017 hervor.In der Mitteilung heißt es u.a., dass sich Anhaltspunkte ergeben haben, die darauf hindeuten, dass sich der Vorstandsvorsitzende und ...

Bitte haben Sie einen Augenblick Geduld.

Daten werden verarbeitet