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Ratgeber zum Thema Steuerrecht
Wie sind Glücksspielgewinne zu versteuern?
11.07.2018 | Steuerrecht
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Egal ob Lotto, Oddset, Spielbank, Spielhalle oder Online Casino: Überall kann man das Glück haben, einen größeren oder sogar sehr großen Gewinn zu erzielen. Natürlich stellt sich bei solch einem Gewinn schnell die Frage, ob man in Deutschland Steuern zahlen muss. Schließlich kann man annehmen, dass solch ein Gewinn als Einnahme anzusehen ist und entsprechend Einkommensteuer anfällt. Wir klären in diesem Artikel auf.

Wo wird in Deutschland geregelt, ob Gewinne aus einem Glücksspiel besteuert werden müssen?

In Deutschland gibt es das sogenannte Rennwett-und Lotteriegesetz, welches mit RennwLottG abgekürzt wird. Zunächst ist wichtig, dass unter dieses Gesetz nur die Glücksspiele fallen, deren Anbieter/Veranstalter in einem EU-Land (also auch Deutschland) steuerpflichtig sind. Genauer bedeutet dies, dass die Betreiber eines Casinos, einer Spielhalle oder Spielbank, Buchmacher oder Lotteriegesellschaften die Umsatzsteuer und eine eventuell anfallende Glücksspielsteuer in einem EU-Mitgliedstaat abführen.

Welche Regeln zu Steuern auf Gewinne gibt es?

Wer als Betreiber unter dieses Rennen wird-und Lotteriegesetz fällt, dessen Spieler müssen auf Gewinnen aus Glücksspielen keinerlei Steuern bezahlen. Vereinfacht könnte man sagen, dass der Gewinn innerhalb der EU erzielt worden sein muss, um steuerfrei zu sein.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sie für Glücksspielgewinne aus anderen Staaten an meldepflichtig sind. Wenn Sie zum Beispiel auf Macau oder in Las Vegas einen fetten Jackpot knacken, so dürfen sie maximal 10.000 EUR ohne Anmeldung einführen. Alle darüber hinausgehenden Gewinne müssen Sie deklarieren.

Gewinnen Sie hingegen in einem ausländischen Internet-Spielcasino ohne europäische Lizenz, so ist dieser Gewinn nicht legal erzielt worden und kann unter Umständen sogar beschlagnahmt werden.

Ausnahme zur Steuerfreiheit bei Gewinnen aus Glücksspielen

Eine Ausnahme Steuerfreiheit von Glücksspielgewinnen gibt es leider.

Wenn sie Berufsspieler sind, was sich durch regelmäßige Einnahmen aus Glücksspiel definieren lässt, so sind sie nicht steuerfrei. Hier gilt, dass die Einnahmen aus Glücksspiel regelmäßig sein müssen, ihre einzigen Einkünfte sind oder ihr normales Einkommen regelmäßig übersteigen. In solchen Fällen werden sie als Berufsspieler betrachtet.

In der Regel betrifft dies hauptsächlich Pokerspieler und Online Poker Spieler. Beim Poker gibt es mathematische Wahrscheinlichkeiten, die ins Spiel einfließen. Professionelle Pokerspieler kennen nicht nur die wichtigsten mathematischen Wahrscheinlichkeiten, sondern können auch am Pokertisch ihr gegenüber gut einschätzen. Einigen professionellen Pokerspielern wurde ihr Können im Jahre 2012 zum Verhängnis.

Zunächst entschied das Finanzgericht Köln, dass regelmäßige Pokergewinne steuerpflichtig sind. Das Finanzgericht Münster hat einige Jahre später sogar geurteilt, dass auf Pokergewinne Umsatzsteuer fällig wird. Glücklicherweise wurde dieses Urteil vom Bundesfinanzhof aufgehoben und es bleibt ausschließlich bei der Einkommensteuer auf Pokergewinne.

Übrigens betrifft diese Steuer nicht nur Pokerspieler. Auch wer besonders gut Karten zählen kann und regelmäßig beim Blackjack hohe Gewinne erwirtschaftet, der ist für diese Gewinne steuerpflichtig. Begründet werden diese Urteile damit, dass der Spieler seine Einnahmen nicht aus Glücksspiel erzielt, sondern letztlich durch seine hohe Geschicklichkeit (ähnlich wie beim Schachspiel).

Zinsen auf Gewinne sind steuerpflichtig

Wer sich nun freut, seinen Gewinn zinsbringend anlegen zu können, der sollte allerdings bedenken, dass alle Zinseinnahmen wieder der Steuerpflicht unterliegen (in der Regel Abgeltungssteuer in Höhe von 25 %).

Fazit

Grundsätzlich sind Glücksspielgewinne bis auf wenige Einnahmen (Berufsspieler) steuerfrei. Einnahmen, die man zum Beispiel aus Zinsen der Glücksspielgewinne erwirtschaftet, sind allerdings wiederum zu versteuern.
Wie sind Glücksspielgewinne zu versteuern?

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