Das Öffentliche Baurecht als Teilgebiet des besonderen Verwaltungsrecht beinhaltet alle Rechtsvorschriften über die Zulässigkeit und die Grenzen, die Ordnung und die Förderung der baulichen Nutzung des Bodens. Hierbei bezieht es sich hauptsächlich auf die Errichtung, Nutzung, Veränderung und Beseitigung von Gebäuden. Das Öffentliche Baurecht ist in das Bauplanungsrecht und in das Bauordnungsrecht unterteilt. Das Bauplanungsrecht greift auf Bundesebene, das Bauordnungsrecht auf Länderebene. Die Bauaufsichtsbehörde ist für den Vollzug des Öffentlichen Rechts zuständig. Als Rechtsgrundlage für die Aufstellung eines Bebauungsplanes gilt Art. 28 Abs. 2 GG iVm § 1 Abs. 3 BauGB, § 2 Abs. 1 BauGB und § 10 Abs. 1 BauGB.

Drei Gebietskategorien sind für eine mögliche Bebauung und den Rechtsanspruch auf eine Baugenehmigung durch das bundesgesetzliche Baugesetzbuch gegeben:

• Bereiche, in denen eine zulässige Bebauung durch einen Bebauungsplan festgesetzt werden;
• Bereiche, die innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile liegen;
Sowie sich die neue Bebauung an die nähere Umgebung anpasst, ist sie zulässig.

• den Außenbereich, auf welchem eine Bebauung nur zweckgebunden bzw. mit weiteren Einschränkungen zulässig ist (Land- und Forstwirtschaft, Energiegewinnung).

Gemeinden setzen die Bebauungspläne unter Beachtung aller Vorgaben fest. Festgelegt werden u.a. die Abgrenzungen der Baugrundstücke, Verkehrsflächen und öffentliche Grünflächen, die Art der Nutzung (Wohngebiet, Mischgebiet, Gewerbegebiet, u. ä.), die Anzahl der Geschosse, die bebaubaren Flächenanteile eines Grundstücks und das Zusammenspiel zwischen der Summe der Flächen aller bebauter Geschosse und der Grundstücksfläche. Abmessungen und Anordnung von Gebäuden werden in einem Bebauungsplan sehr konkret angegeben. Er kann einen toleranter bemessenen Rahmen der Grundstücksflächen, welche es zu bebauen gilt, festlegen und die Gestaltung, wie zum Beispiel Dachform und zulässige Baumaterialien, vorgeben.

Erforderliche Abstandsflächen zu benachbarten Grundstücken und verschiedene weitere Mindestanforderungen werden durch die Bauordnungen der Bundesländer beschränkt. Sie sind auch für das Baugenehmigungsverfahren, die dafür zuständige Bauaufsichtsbehörde und für Genehmigungspflichten bestimmter Baumaßnahmen zuständig.