Als Sportgericht bezeichnet man eine eigene Art von Gerichtsbarkeit, die sich mit der Behandlung als auch dem Umgang und der Sanktionierung in Bezug auf Verstöße im Rahmen des Sportes befasst. Diese Zuständigkeit bezieht sich gleichermaßen auf Sportarten, die von Verbänden und Vereinen organisiert werden und auch für Jugendsport, wobei hier das Jugendsportgericht zuständig ist.

Bei Verstößen kann es zur Verurteilungen kommen, die mit Sperren oder auch Geldstrafen einhergehen. Hierbei ist allerdings Voraussetzung, dass das Sportgericht als Schiedsgericht gemäß den Regelungen der ZPO fungieren kann. Sportgerichte finden sich nicht nur auf bundesweiter Ebene, sondern ebenso auch regional und international und werden oft eingeteilt in Zuständigkeiten wie beispielsweise Kreissportkammern, Bezirkssportkammern und Verbandssportkammern.

In den meisten Fällen besteht das Sportgericht ausschließlich aus Personen, die einen hohen Wissensstand und ein umfassendes Interesse am Sport aufweisen und somit aus einem Vorsitzenden und mehreren Beisitzern. Hierbei muss weder eine juristische Ausbildung bestehen, noch eine richterliche Kompetenz.

Rechtsgrundlage der Entscheidungen der Sportgerichte stellen zumeist die Verbands- oder Vereinssatzungen dar sowie Regeln, die in Bezug auf den Sport geschaffen wurden. Durch die Sportgerichte soll ein fairer und geregelter Ablauf des Sportes gewährleistet werden. Gegen die Entscheidung eines Sportgerichtes kann ggf. auch vor einem ordentlichen Gericht geklagt werden.

Fungiert ein Sportgericht gleichermaßen auch als Schiedsgericht, so kann davon ausgegangen werden, dass das Gericht ebenso agiert und behandelt wie die staatlichen Gerichte, so dass die dort getroffenen Entscheidungen durchaus rechtskräftig sind. Dies erschwert Sportlern auch die Durchführung einer Aufhebungsklage bei rechtskräftigen Entscheidungen. Voraussetzung für ein solches Schiedsgericht ist die Neutralität und Objektivität des Schiedsrichters, der durch die streitenden Parteien oder eine dritte Partei bestimmt wird.