Eine Abmahnung im Arbeitrecht ist eine schriftliche oder mündliche Unmutsäußerung des Arbeitgebers gegenüber dem Arbeitnehmer. Ein Fehlverhalten wird aufgezeigt und Konsequenzen werden aufgeführt, sollte dieses Fehlverhalten nicht eingestellt werden, so z. Bsp. die Kündigung. Grund für eine Abmahnung ist meist gegeben, wenn der Arbeitnehmer seine Tätigkeit nicht bzw. schlecht erfüllt, ständig unpünktlich ist oder sich seinen Kollegen, Vorgesetzten und Kunden gegenüber schlecht verhält.

Im Gegensatz zur Ermahnung, die keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen nach sich zieht, steht bei einer Abmahnung grundsätzlich eine mögliche Kündigung als weiterer Schritt an. § 314 Abs. 2 BGB regelt die verhaltensbedingte außerordentliche Kündigung (fristlos) nach einer Abmahnung. Außerdem ist diese Regelung auch für ordentliche fristgerechte Kündigungen anwendbar. Nicht außer Acht zu lassen ist hierbei der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz.

Eine Abmahnung kann in schriftlicher und auch mündlicher Form erfolgen, wobei die mündliche Abmahnung schriftlich bestätigt werden sollte. Damit eine Abmahnung rechtswirksam ist, müssen bestimmte Inhalte aufgeführt sein:

1. Der Grund für die Abmahnung, also die Art des Fehlverhaltens muss benannt werden und ein Hinweis auf Konsequenzen, falls sich das Fehlverhalten wiederholen sollte, muss gegeben sein.


2. Ist eine Kündigung für wiederholtes Fehlverhalten vorgesehen, muss dieses auch so aus der Abmahnung hervorgehen. Dem Arbeitnehmer muss die Konsequenz einer erneuten Zuwiderhandlung klar ersichtlich sein.


3. Eine Abmahnung kann auch mehrere Zuwiderhandlungen des Arbeitnehmers enthalten, wobei alle Fehlverhalten auch zutreffend sein müssen. Die Abmahnung wird ungültig, sowie nur eine Zuwiderhandlung nicht erfolgte.


4. Wenn eine Abmahnung als nächste Konsequenz eine Kündigung des Arbeitnehmers nach sich zieht, muss diese Abmahnung auch als „Letzte Abmahnung“ gekennzeichnet sein.


5. Sowie das Fehlverhalten des Arbeitnehmers einer Abmahnung würdig ist, muss diese auch zeitnah erfolgen. Zwar sieht das Gesetz hierfür keine Frist vor, aber wenn zu viel Zeit zwischen der Zuwiderhandlung und einer Abmahnung vergeht und der Arbeitnehmer nicht mehr mit einer Abmahnung rechnet, ist diese unzulässig.

Für eine Abmahnung sind unterschiedlichste Gründe aus dem Leistungs- und Vertrauensbereich gegeben:

1. Leistungsbereich:


• Unpünktlichkeit
• Unentschuldigtes Fehlen direkt im Anschluss eines Urlaubs
• Missachtung des betrieblichen Rauch- und Alkoholverbots
• Arbeitsverweigerung im Vertretungsfall
• Mangelnde Führungseigenschaft
• Mangelhafte Arbeitserledigung


2. Vertrauensbereich:


• Diebstahl, Betrug, Untreue, Tätlichkeiten und Beleidigungen und weitere Zuwiderhandlungen, die einen Nachteil für den Arbeitgeber nach sich ziehen
• Nicht gegebenes Unrechtsbewusstsein des Arbeitnehmers.

Liegt im leistungs- und Vertrauensbereich eine schwere Verletzung der Pflichten vor, kann auch eine Kündigung ohne vorherige Abmahnung erfolgen.