Unter einer Adoption (lateinisch „adoptio“ = „annehmen“) versteht man die Annahme eines Kindes. Es hält dann die Stellung eines eigenen ehelichen Kindes. Bei einer Adoption wird eine Reihe von Rechtsfolgen ausgelöst, die die leibliche Familie des Kindes betreffen und auch die annehmende Familie. Das Vormundschaftsgericht spricht eine Adoption aus, wobei mit der Einwilligung der leiblichen Eltern die elterliche Sorge und das Umgangsrecht erlischt.

Das Jugendamt übernimmt die Vormundschaft und der Annehmende unterliegt ab diesem Zeitpunkt der Unterhaltspflicht. Durch eine Adoption begründen sich Unterhaltsansprüche, Erbrechte und die elterliche Sorge durch das Recht auf volle Integration des adoptierten Kindes in die neue Verwandtschaft.

In der Regel werden Adoptiveltern erst angenommen, wenn sie mindestens 3 Jahre in einer eheähnlichen Gemeinschaft, besser noch in einer dokumentierten Ehe leben. Diese Drei-Jahres-Frist schließt aber eine zeitiger erfolgende Voruntersuchung nicht aus. Besonderen Anforderungen, im Falle, das schon drei leibliche Kinder in der Familie leben oder schon zwei Kinder adoptiert wurden, unterliegen zukünftige Adoptiveltern. Eine negative Auswirkung auf das Adoptionsverfahren können gewisse chronische Leiden eines Elternteils nach sich ziehen. Ebenso können Vorstrafen eine Adoption ausschließen. Ein Elternteil, meistens der männliche, muss einer geregelten Arbeit nachgehen.

Grundsätzlich gilt, dass auch alleinstehende Personen einen Adoptionsantrag stellen dürfen, wobei hier besondere Qualifikationen Voraussetzung sind. Das Mindestalter für Personen, die einen Adoptionsantrag stellen wollen, beträgt 25 Jahre. Der Altersunterschied zwischen dem Kind und dem ältesten Elternteil darf maximal 40 Jahre betragen.

1. Inkognito-Adoption

hier wird kein Kontakt zwischen leiblicher Familie und Adoptiv-Familie hergestellt, erst das volljährige Kind kann Nachforschungen betreiben, bei 16-jährigen ist die Zustimmung der Adoptiveltern notwendig


2. Halboffene Adoption

über das Judenamt kann der Kontakt zwischen leiblichen Eltern und Kind durch Briefe und Fotos gehalten werden


3. Offene Adoption

leibliche und Adoptiveltern sind sich persönlich bekannt und stehen in dauerhaftem Kontakt


4. Auslandsadoption

hier kommt es, meist über ausländische Organisationen, Vereine und bzw. private Vermittlungsstellen, zu einer Adoption eines Kindes aus dem Ausland


5. Stiefkindadoption

häufigste Form, bei der der Annehmende mit einem Elternteil des Angenommenen verheiratet ist, wobei das Verfahren der Adoption vereinfacht ist, 14-jährige müssen dieser Adoption zustimmen