Ein Ehevertrag enthält bestimmte Regeln für die Ehe, hauptsächlich aber für die Scheidung, die sich die Eheleute vorgeben. Nach deutschem Recht ist ein Ehevertrag nur rechtsgültig, wenn er notariell beurkundet wurde. Durch weitreichende Regelungen, die in einem Ehevertrag vereinbart werden können, erklärt der Gesetzgeber eine notarielle Beratung für notwendig. In der Regel wird ein Ehevertrag vor der Ehe geschlossen, kann aber auch während der Ehe und eher selten auch nach der Ehe geschlossen werden. Gesetzlich geregelt ist der Ehevertrag in § 1408 BGB.

Hauptsächlich gibt es drei große Bereiche, die durch einen Ehevertrag geregelt werden. Das sind:

1. Güterstand

Ohne dem Abschluss eines Ehevertrages leben in Deutschland Eheleute im Güterstand der Zugewinngemeinschaft. Durch den Abschluss eines Ehevertrages können Eheleute statt Zugewinngemeinschaft den Güterstand der Gütertrennung oder der Gütergemeinschaft wählen. Eine Möglichkeit besteht auch darin, dass die Zugewinngemeinschaft modifiziert wird, aber ansonsten bestehen bleibt. So kann als häufigstes Beispiel der Zugewinnausgleich im Scheidungsfall abgelehnt werden.


2. Versorgungsausgleich

Der Versorgungsausgleich gleicht Rentenanwartschaftsansprüche der Eheleute aus, die sie während der Ehe erworben haben. Durch eine Regelung im Ehevertrag kann man auf den Versorgungsausgleich Einfluss nehmen.


3. Unterhalt

In einem Ehevertrag ist es Eheleuten möglich, abweichende Regelungen zum nachehelichen Unterhalt zu vereinbaren.

Ein Ehevertrag kann aber auch Regelungen enthalten, die bestimmen, wann bzw. ob überhaupt Kinder gewünscht sind, wie die Gestaltung des Ehelebens an sich erfolgen soll und weiteres. Zu beachten sei aber hierbei, dass diese Regelungen nach einer gescheiterten Ehe nicht eingeklagt werden können.