Erbschaftsthemen können im Rahmen einer Mediation behandelt werden, welches ein freiwilliges und durchstrukturiertes Verfahren zum Inhalt hat, welches der konstruktiven Lösung und Beilegung von Konflikten, bezogen auf Erbschaftsthemen dient. Als Mediator wird hier eine dritte Person benannt, die Unterstützend zu einer Vereinbarung beitragen soll, welche alle Bedürfnisse und Interessen der Beteiligten deckt.

Der Mediator trifft hierbei keine Entscheidungen, die sich auf bestehende Konflikte beziehen. Er sorgt lediglich dafür, dass das Verfahren strukturiert und sinnvoll ablaufen kann.

Erbschaft kann ein durchaus komplexes und empfindliches Thema sein, welches nicht selten zu Streit und dauerhaftem Ärger innerhalb einer Familie führen kann. Daher eignet sich die Mediation in Bezug auf Erbschaftsthemen insbesondere zur Vermeidung einer dauerhaften Zwietracht, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Sinnvoll ist eine Mediation durch eine dritte Partei immer dann, wenn eine starke Belastung durch Erbschaftsstreitigkeiten besteht, die ggf. auch mehrere Generationen betrifft, wie dies bei Vor- und Nacherbschaft der Fall sein kann, und eine gütliche Einigung nicht erzielt werden kann.

Auch wenn es durch die Erbschaft zu schweren wirtschaftlichen Nachteilen kommt oder eine Erhaltung der familiären Traditionen oder Güter eines Familienunternehmens gewährleistet werden soll kann eine Mediation in Bezug auf Erbschaftsthemen notwendig sein. Denn durch diese kann eine dauerhafte Regelung erreicht werden, die zukünftig Gültigkeit hat.

Grundsätzlich ist gerade im Rahmen der familiären Konflikte ein Rechtsstreit kein sinnvolles Mittel, um einen gemeinsamen Nenner - und damit eine Vereinbarung zu finden, die allen Seiten gerecht wird. Die Gerichte sind darüber hinaus überlastet und die Kosten für rechtliche Auseinandersetzungen sehr hoch und zusätzlich belastend für Erben.

Durch die Mediation können hohe Kosten gespart werden, Wartezeiten auf Verhandlungen etc. die ggf. nicht konfliktlösend sind, sondern eher dazu beitragen, die Streitigkeiten aufgrund von, als ungerecht empfundenen Entscheidungen, weiter anzustacheln. Daher kann durch eine Mediation wesentlich eher die notwendige Voraussetzung geschaffen werden, dass die Beteiligten friedlich auseinandergehen können und ihre Interessen als wahrgenommen und gewahrt empfinden.