Eine Mediation, insbesondere auch in Bezug auf Nachbarthemen, soll außergerichtlich schlichtend wirken und somit zu Konfliktlösungen führen, die es möglich machen, kostenschwere Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden. Durch die Mediation in Bezug auf Nachbarthemen soll die Kommunikation zwischen den streitenden Parteien hergestellt werden, wodurch Verhandlungen und Konfliktlösung nicht durch Gerichtsurteile, sondern eine sinnvolle Einigung herbeigeführt werden.

Als Nachbarthemen werden hierbei alle Bereiche bezeichnet, die sich mit der rechtlichen Beziehung zwischen Nachbarn befassen sowie mit nachbarschaftlichen Gemeinschaftsverhältnissen. Diese gehören zu den Bereichen, die ein erhöhtes Konfliktpotential aufweisen, und führen sehr häufig zu langwierigen und selten tatsächlich befriedigenden Verfahren, die hohe Gerichtskosten verursachen.

Nachbarschaftsstreitigkeiten müssen nicht grundsätzlich eine Angelegenheit des Gerichtes sein, da es in dem meisten Fällen lediglich darum geht, wiederkehrende Probleme zu lösen und für dauerhafte Regelungen zur sorgen, die auch zukünftig Gültigkeit für alle Beteiligten haben. Denn schlussendlich kosten solche Streitigkeiten nicht nur Geld, sondern auch Nerven und bleiben eine dauerhafte psychische Belastung. Viele solcher Streitigkeiten können sich über Jahre hinziehen, ohne dass auch nur ansatzweise eine Lösung herbeigeführt werden kann.

Dies soll die Mediation in diesem Bereich ändern. Die Mediation befasst sich mit den Auslösern des Konfliktes und verfolgt das Ziel, beide Parteien zu einer sinnvollen Kommunikation an einen Tisch zu bringen. Der Mediator fungiert hierbei nicht als Rechtsberater, sondern als neutrale Partei, die allparteiisch die Interessen aller Parteien wahrnimmt und die Einhaltung des Ablaufs des Mediationsverfahrens gewährleisten soll. Man kann also davon ausgehen, dass eine Mediation als Schlichtungsmöglichkeit dient, die außergerichtlich fungiert.

Ein Gerichtsverfahren kann grundsätzlich zwar bestehende Sachlagen rein rechtlich klären und auch der einen oder anderen Partei Recht verschaffen und für Auflagen sorgen, was es jedoch nicht kann ist, eine Einigung der Parteien insgesamt herbeiführen und somit eine Beilegung der bestehenden Konflikte. In vielerlei Hinsicht sorgen rechtliche Streitigkeiten vor Gericht lediglich dafür, dass die Konflikte weiterlaufen und sich die Parteien immer wieder vor Gericht wiederfinden, ohne dass ein Ende in Sicht ist.

Bei bestehenden Konflikten finden sich nicht selten neue Gründe, die einen neuen Stein des Anstoßes bilden. Die Mediation dagegen soll die Kommunikation herbeiführen und damit für eine Beilegung der Streitigkeiten sorgen sowie auch für Regelungen, mit denen alle Parteien einverstanden sind und die zukünftig Konflikte vermeiden sollen. Das bedeutet auch, dass die Mediation Kommunikationsblockaden lösen und eine neue Basis finden soll.