Bei der sogenannten Arzthaftung handelt es sich um die Verantwortung des Arztes gegenüber seinen Patienten, welche sich in Zusammenhang mit dem Zivilrecht, aus einer Verletzung der Sorgfaltspflicht des Arztes ergibt. Was bedeutet, dass der Arzt die notwendige Sorgfaltspflicht vernachlässigt hat. Diese Sorgfaltspflicht liegt grundsätzlich vor, da bei jeder Behandlung, die ein Arzt an einem Patienten vornimmt, ein sogenannter Behandlungsvertrag geschlossen wird. Dieser Vertragsschluss muss nicht schriftlich erfolgen, sondern entsteht automatisch.

Die Sorgfaltspflicht ist Teil eines jeden Behandlungsvertrages, so dass der Arzt diese dem Patienten in jedem Fall schuldet. Auch dann, wenn die Behandlungskosten nicht oder von einer dritten Person getragen werden. Die Sorgfaltspflicht des Arztes beinhaltet das Ziel, eine fachgerechte Behandlung durchzuführen, die mit dem Ziel der Heilung oder Linderung verbunden ist. Kommt der Arzt dieser Verpflichtung nicht nach, tritt an dieser Stelle die sogenannte Arzthaftung ein und damit die Verpflichtung Schadenersatz zu leisten.

Die Arzthaftung tritt bei jedem Verstoß gegen die Sorgfaltspflicht ein, wobei es insbesondere im Bereich der Arzthaftung zu sehr unterschiedlichen und vielseitigen Verletzungen derselben kommen kann. So können entsprechende Verstöße ebenso im Bereich der Behandlungsfehler zu finden sein als auch im Rahmen von Dokumentationsfehler entstehen oder durch Versäumnisse, wie das Aufklärungsversäumnis. Aufgrund der Vielzahl an Pflichten, darunter auch die ärztliche Schweigepflicht, kann es zu mannigfaltigen Verstößen kommen, über die im Einzelfall zu entscheiden ist.

Um einen Schadensersatz nach einer Verletzung der Sorgfaltspflicht in Bezug auf die Arzthaftung geltend zu machen, bedarf es umfassender Verhandlungen mit dem Arzt sowie auch dessen Haftpflichtversicherungen. Hierbei sollten Patienten grundsätzlich von einem Fachanwalt vertreten werden. Diese Form der Verhandlung führt für den Patienten nicht immer zum Erfolg, so dass im zweiten Schritt ein kostenfreies Verfahren über die Landesärztekammer angestrebt werden kann, die entsprechend zuständig ist.

Es handelt sich hierbei zumeist um ein Schlichtungsverfahren, welches nur dann durchgeführt werden kann, wenn der Arzt damit einverstanden ist. Ist kein Einverständnis möglich, das Schlichtungsverfahren unbefriedigend oder die Einigung zwischen Arzt und Patienten schlägt fehl, so besteht noch immer die Möglichkeit der zivilrechtlichen Klage.