Bei einem sogenannten Biosiegel handelt es sich um ein Prüfsiegel oder auch Gütesiegel, welches dazu verwendet wird, Erzeugnisse entsprechend zu kennzeichnen, die aus ökologischem Landbau stammen. Hierbei ist die Verwendung eines solchen Siegels zum einen an bestimmte Auflagen und Standards geknüpft zum anderen muss eine entsprechende Verwendung durch den Herausgeber des Biosiegels genehmigt werden.

Um prüfen zu können, ob die Standards und Voraussetzungen bei der Verwendung dauerhaft erfüllt sind, besteht eine Dokumentationspflicht und es werden in regelmäßigen Abständen Warenproben entnommen und untersucht. Die Überwachung obliegt der zuständigen Öko-Kontrollstelle, welche dafür Sorge tragen muss, dass die Bestimmungen für Bioprodukte durch die Anbieter eingehalten werden.

In Deutschland wurde im September 2001 das deutsche staatliche Bio-Siegel eingeführt, welches an seinem sechseckigen Design und der grün/schwarz/weißen Farbkombination erkennbar ist. Durch dieses Siegel werden alle Lebensmittel und Produkte gekennzeichnet, die der EG-Öko-Verordnung entsprechen, was bedeutet, dass sie nicht mit Hilfe von Organismen erzeugt werden dürfen, die genetisch verändert wurden.

Darüber hinaus darf auch kein synthetisches Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden und auch von ionisierender Strahlung bei der Konservierung muss abgesehen werden. Ebenfalls nicht erlaubt sind leicht lösliche mineralische Dünger sowie Geschmacksverstärker und künstliche Aromastoffe, Farbstoffe oder auch Emulgatoren.

Am 1. Juli 2010 wurde das Europäische staatliche Bio-Siegel eingeführt, welches für die Europäische Union verbindlich Gültigkeit hat. Man bezeichnet dieses auch als EU-Bio-Logo. Dieses setzt voraus, dass in Produkten »höchstens 0,9 % gentechnischverändertes Material enthalten ist und mindestens 95 % der Inhaltsstoffe aus Öko-Anbau kommen«.