Bewohner bzw. Eigentümer von aneinander grenzenden Gebäuden oder Grundstücken gelten als Nachbarn. Diesbezüglich befasst sich das Nachbarrecht mit allen aus diesem nachbarschaftlichen Gemeinschaftsverhältnis hervorgehenden Rechtsbeziehungen. Vorherrschend ist hierbei der Aspekt der gegenseitigen Rücksichtnahme, welcher die Eigentümer und Bewohner in ihren Rechten vielfach einschränkt. Eine Unterscheidung innerhalb des Nachbarrechts erfolgt zwischen privatem Nachbarrecht und öffentlich-rechtlichem Nachbarrecht.

Eigentümer aneinander grenzender Grundstücke unterliegen dem nachbarschaftlichen Gemeinschaftsverhältnis. Das Recht der Eigentümer zur freien uneingeschränkten Nutzung ihres Grundstücks oder Gebäudes kann, begründet durch die Nähe der Grundstücke und Gebäude zueinander, durch nachbarrechtliche Regelungen eingeschränkt werden, um den Nachbarn vor Beeinträchtigungen zu schützen. Die Regelung des privaten Nachbarrechts ist in Deutschland durch die §§ 903 ff BGB festgeschrieben:

• Befugnisse des Eigentümers, § 903 BGB
• Notstand, § 904 BGB
• Begrenzung des Eigentums, § 905 BGB
• Zuführung unwägbarer Stoffe, § 906 BGB
• Gefahr drohende Anlagen, § 907 BGB
• drohender Gebäudeeinsturz, § 908 BGB
• Vertiefung, § 909 BGB
• Ãœberhang von Wurzeln und Zweigen, § 910 BGB
• Ãœberfall von Früchten, § 911 BGB
• Ãœberbau, §§ 912 bis 916 BGB
• Notwegerecht, §§ 917 und 918 BGB
• Grenzabmarkung, § 919 BGB
• Grenzverwirrung, § 920 BGB
• Gemeinschaftliche Benutzung von Grenzanlagen, §§ 921 und 922 BGB
• Grenzbaum, § 923 BGB.

Als Öffentlich-rechtliches Nachbarrecht werden subjektive Rechte des Einzelnen im Verhältnis zu den Eigentümern angrenzender Grundstücke bezeichnet, welche sich aus verschiedenen Vorschriften des Öffentlichen Rechts ableiten. Diese sind im Bauordnungsrecht verankert.