Als Zoll bzw. Zollverwaltung werden Behörden bezeichnet, die auf Grundlage des Zollrechts für die Erhebung von Zollabgaben und Steuern zuständig sind. Darüber hinaus obliegen dem Zoll die Überwachung des grenzübergreifenden Warenverkehrs sowie ggf. auch Aufgaben in Bezug auf die Schwarzarbeitsbekämpfung. Die Zuständigkeit der Zollbehörden erstreckt sich auf das Zollgebiet des entsprechenden Staates, wobei hier die Aufgaben unterschiedlich gestaltet sein können.

Die Zollverwaltungen stellen in den meisten Fällen einen Bereich der Finanzverwaltung dar oder können selbst als eigenständige Finanzbehörden fungieren, wie dies in Deutschland der Fall ist. Das Zollrecht berührt verschiedene Rechtsbereiche und Normen, die sich beispielsweise aus der Abgabenordnung, der Zollverordnung und dem Zollverwaltungsgesetz sowie auch dem Zollfahndungsdienstgesetz ergeben. Ebenso werden auch Gesetze wie das Strafgesetzbuch und Zivilprozessordnung sowie auch Regelungen aus dem Sozialgesetzbuch durch das Zollrecht berührt.

In Deutschland obliegt den Zollbehörden die Überwachung in Bezug auf Einfuhr und Ausfuhr sowie auch die Durchfuhr von Waren und die Erhebung von Einfuhrumsatzsteuern und Verbrauchersteuern. Darüber hinaus wird durch den Zoll die Zufuhr von Fälschungen verhindert und es obliegt dem Zoll die Vollstreckung von Geldforderungen des Bundes bzw. auch die Beitreibung von Forderungen von juristischen Personen des öffentlichen Rechts.

Die Zollverwaltung in Deutschland ist dreistufig aufgebaut und untergliedert sich weiterhin in einzelne Bundesfinanzdirektionen, auch als Zoll-Mittelbehörde bezeichnet, und dann in örtliche Zollbehörden, in Hauptzollämter, Zollämter und Abfertigungsstellen. Darüber hinaus bilden auch das Zollkriminalamt und die Zollfahndungsämter einen Bestandteil der Zollverwaltung. Die Zuständigkeiten der einzelnen Zolldienststellen werden in Gebiete aufgeteilt. Diese untergliedern sich in BFD Nord, BFD Mitte, BFD West, BFD Südwest, BFD Südost und in das Zollkriminalamt.