Als Ausweisung bezeichnet man eine behördliche Anordnung, die sich auf den rechtmäßigen oder auch unrechtmäßigen Aufenthalt einer Person ausländischer Nationalität bezieht und dafür Sorge tragen soll, dass diese Person das Land verlässt. Mit der Ausweisung wird durch die Behörde somit das Recht zum Aufenthalt im entsprechenden Land entzogen und gleichzeitig erfolgt ein Verbot in Bezug auf die Wiedereinreise. Der Betroffene hat somit eine gesetzliche Ausreisepflicht, der er nachkommen muss.

Die Entscheidung zu Ausweisung wird in einem langwierigen Verfahren getroffen, bei der alle Aspekte umfassend geprüft werden. Die Zustellung der Ausweisung ist mit einer Frist versehen, die dem Ausgewiesenen die Möglichkeit gibt, das Land eigenständig zu verlassen. Kommt er dieser Verpflichtung nicht nach, kommt es zur sogenannten Abschiebung, in deren Rahmen es auch zu Vollstreckungsmaßnahmen wie Abschiebehaft kommen kann.

Bei dem Vorgang der Ausweisung kommt es gemäß des in Deutschland geltenden Rechtes zuerst einmal nur zu einer behördlichen Feststellung über das Ende einer Anwesenheitsbefugnis innerhalb Deutschlands sowie einer Verwehrung der Wiedereinreise. Liegt eine solche Ausweisung vor, so beendet diese die Rechtsgültigkeit der bisher erteilten Aufenthaltstitel.

Eine Begründung einer solchen Feststellung kann beispielsweise aufgrund der öffentlichen Ordnung oder Sicherheit erfolgen. Man unterscheidet im Rahmen der Ausweisung zwischen der Ermessens-Ausweisung gemäß § 55 AufenthG und der sogenannten Ist-Ausweisung gemäß § 53 AufenthG sowie der Regel-Ausweisung gemäß § 54 AufenthG.

Liegt eine Ermessens-Ausweisung vor, so ist bei dieser eine vollständige Abwägung der Güter erforderlich. Bei der Ist-Ausweisung ist davon auszugehen, dass der Aufenthalt zwangsweise beendet wird, während bei der Regel-Ausweisung wird gleichzeitig auch eine Prüfung dahingehend vorgenommen, ob ein spezieller Ausnahmefall besteht, durch den die Beendigung des Aufenthaltes nicht möglich ist. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn ein spezieller Ausweisungsschutz besteht. Hier kann die Ausweisung nur bei besonders schwerwiegenden Gründen vorgenommen werden.