Die Personengesellschaft ist ein Überbegriff für bestimmte Rechtsformen, bei welcher sich mindestens zwei Personen zusammenschließen um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Sie hat keine Geschäfts- und Rechtsfähigkeit, da sie keine juristische Person ist. Als wesentliches Merkmal der Personengesellschaft gilt die persönliche Haftung der Gesellschafter. Sie haften demnach für Verbindlichkeiten der Gesellschaft mit ihrem Privatvermögen. Einzige Ausnahme ist hier der Kommanditist einer Kommanditgesellschaft. Aufgrund der Anteilsübernahme am Unternehmensrisiko und der Entscheidungsbefugnis innerhalb der Gesellschaft gelten die Gesellschafter von Personengesellschaften in steuerlicher Hinsicht als Mitunternehmer.

Eine Steuererhebung erfolgt bei der Personengesellschaft nicht auf die Gesellschaft selbst, sondern auf ihre Gesellschafter. Aufgrund der regelmäßigen Tätigkeit der Personengesellschaft auf gewerblichem Sektor unterliegt sie mit ihrem Gewinn der Gewerbesteuer. Grundsätzlich ist aber die Möglichkeit der Befreiung von der Grundsteuer gegeben. Gleiches gilt für die Umsatzsteuer, welcher die getätigten Umsätze unterliegen, solange keine Befreiung greift. Personengesellschaften sind die Offene Handelsgesellschaft (OHG), die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), die Kommanditgesellschaft (KG) und die Partnerschaftsgesellschaft.

Erfolgt ein Zusammenschluss zweier oder mehrerer Personen zum Zwecke der Unternehmensgründung, bildet sich automatisch eine GbR, solange nichts gegenteiliges vereinbart wurde. Diese Form der Personengesellschaft kommt in der Praxis aufgrund ihrer Unkompliziertheit recht häufig vor.

1. Vorteile
• Gründungsaufwand und-kosten gering
• kein Stammkapital notwendig
• für kleine Gewerbebetriebe geeignet
• Gesellschaftsvertrag nicht vorgeschrieben, aber immer empfohlen


2. Nachteile
• uneingeschränkte persönliche Haftung aller Gesellschafter
• nicht geeignet für wirtschaftlich bedeutende und risikoreiche Unternehmen

Die OHG bildet für alle Kaufleute eine geeignete Rechtsform, die ein Handelsunternehmen gründen wollen. Alle Gesellschafter sind berechtigt, die Geschäftsführung zu übernehmen. Die OHG bedarf zwingend der Eintragung ins Handelsregister.

1. Vorteile
• kein Mindestkapital erforderlich
• für wirtschaftlich bedeutsamere Unternehmen geeigneter als die GbR
• kann Rechte erwerben und Verbindlichkeiten eingehen


2. Nachteile
• Haftung aller Gesellschafter mit Privatvermögen
• etwas höhere Gründungskosten und Gründungsaufwand

Hier gibt es neben der Grundform der KG auch die Sonderform der GmbH & Co.KG, bei welcher die rechtliche Konstruktion etwas abweicht.

Grundform KG

Die KG ist besonders geeignet für Unternehmer, welche zwar noch Startkapital benötigen, aber alleiniger Geschäftsführer bleiben möchten. Bei einer KG sind Gesellschafter, die Kommanditisten) und ein Unternehmer (Komplementär) zusammengeschlossen, wobei die Kommanditisten nur in Höhe ihrer Einlage haften und der Komplementär hingegen uneingeschränkt mit seinem ganzen (auch privaten) Vermögen. Die KG bedarf zwingend der Eintragung ins Handelsregister.

1. Vorteile
• kein Mindestkapital erforderlich
• zusätzliches Eigenkapital gegeben
• Unternehmen ist unabhängig
• empfehlenswert für Unternehmen mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung


2. Nachteile
• Komplementär haftet mit gesamten Privatvermögen

Sonderform GmbH & Co.KG

Die sogenannte GmbH & Co.KG ist vom Kern aus eine KG. Die Besonderheit bildet hier der Unternehmer, welche keine natürliche Person, sondern eine GmbH ist. Dadurch wird die Haftung des Gesellschafters auf das Kapital der GmbH beschränkt. Dadurch wird das hohe Haftungsrisiko eines Komplementärs der KG vermindert und die Geschäfte trotzdem nach Art der KG geführt. In der Regel sind die Kommanditisten der KG die Gesellschafter der GmbH.

1. Vorteile
• Haftungsbeschränkung
• zusätzliches Eigenkapital gegeben


2. Nachteile
• Beurkundung durch Notar notwendig
• Eintragung ins Handelsregister notwendig
• Ãœberschuldungsgefahr bei zu geringem Kapital