Scheidung beschreibt die juristische Beendigung einer Ehe. Eine Ehe kann auch durch Aufhebung, Nichtigkeit sowie Annullierung für ungültig erklärt werden. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit der Trennung, ohne das Eheverhältnis zu beenden. Rechtlich bezieht sich der Begriff Scheidung auch auf gleichgeschlechtliche Ehen oder Eingetragene Lebenspartnerschaften, aber nicht auf andere Lebensgemeinschaften. Zu den weltweit üblichen Familienständen gehört neben geschieden auch ledig, verheiratet und verwitwet. Im letzten Jahrzehnt hat sich die Scheidungsrate aufr ein enormes Niveau erhoben.

Das Scheidungsrecht beinhaltet eigentlich nur das Recht, eine Ehe scheiden zu können. Die Scheidung an sich ist aber lediglich eine Formsache. Wichtiger ist eigentlich die Regelung der folgen einer Trennung bzw. Scheidung, so beispielsweise der Ehegattenunterhalt, der Kindesunterhalt, der Zugewinnausgleich sowie der Versorgungsausgleich. Aufgabe des Scheidungsgerichts ist hierbei nur die Regelung des Versorgungsausgleichs. Die Ehegatten regeln eigenverantwortlich mit ihren Anwälten den Ehegattenunterhalt, den Kindesunterhalt und den Zugewinnausgleich. Sollte hier eine Einigung nicht zustande kommen, kann sich das Gericht auf Antrag hin auch mit diesen Folgen einer Scheidung auseinandersetzen.

Grundsätzlich muss bei einer Scheidung der Anspruch auf Ehegattenunterhalt geklärt werden. Hierbei ermittelt der Scheidungsanwalt die Einkommen der Ehegatten und prüft, ob ein Ehegatte dem anderen gegenüber unterhaltspflichtig ist. Bis zur Rechtskraft der Scheidung ist der Ehegattenunterhalt in Form des Trennungsunterhalts zu zahlen. Dann wird geprüft, ob auch weiterhin Anspruch eines Ehepartners auf Zahlung von Ehegattenunterhalt nach der Scheidung besteht. Bei einer Trennung oder Scheidung muss immer auch eine Regelung des Kindesunterhalts gefunden werden. Der Ehepartner, der nach der Scheidung die Betreuung und Erziehung des /der gemeinsamen Kindes/Kinder übernimmt, hat grundsätzlich Anspruch auf Kindesunterhalt. Dieser wird anhand der vorliegenden, aktuell gültigen Düsseldorfer Tabelle berechnet.

Das Scheidungsrecht beinhaltet ebenso Regelungen zum Zugewinnausgleich. Hier wird das Vermögen, welches ein Ehepartner während der Ehe gebildet hat mit dem Vermögen, welches der andere Ehepartner in der Ehe gebildet hat, miteinander verglichen. Fällt die Vermögensbildung, also der Zugewinn, unterschiedlich aus, so erfolgt ein Zugewinnausgleich. Dieser Ausgleich gestaltet sich häufig sehr kompliziert. Das Vermögen beider Ehegatten zu Beginn der Ehe muss mit dem Vermögen, welches am Ende der Ehe besteht, verglichen werden. Dabei spielt auch eine mögliche Erbschaft bzw. Schenkungen eine Rolle. Häufig kommt es auch im Zuge des Zugewinnausgleichs zu umfangreichen Bewertungen von Firmen, Immobilien bzw. Vermögensgegenständen.