Das Umgangsrecht gibt dem von der Personensorge ausgeschlossenen Elternteil und auch Dritten (Großeltern, Geschwistern u.a.) das Kontakt- und Besuchsrecht, wobei grundsätzlich das Wohl des Kindes in erster Linie Beachtung findet. Gesetzlich geregelt ist das Umgangsrecht im BGB, zuständig für die Durchsetzung ist das Familiengericht durch ein Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit. Ein nichtehelicher Vater hat demnach auch gegen den Willen der Mutter ein Recht auf Umgang mit seinem Kind.

Das Umgangsrecht greift dann als rechtliche Grundlage im Eltern-Kind-Verhältnis, wenn eine Trennung der Eltern erfolgt bzw. wenn das Kind weder bei der Mutter noch beim Vater lebt. In § 1626 Abs. 3 BGB ist der Grundgedanke verankert, dass ein Kind des regelmäßigen Umgangs mit beiden Elternteilen bedarf, um sich ungestört entwickeln zu können. In § 1684 Abs. 1 BGB ist noch einmal konkretisiert, dass jedes Kind das Recht auf Umgang mit seinen Eltern hat, und auch jeder Elternteil zum Umgang mit dem Kind verpflichtet bzw. dazu berechtigt ist.

Das Umgangsrecht kann eingeschränkt bzw. komplett ausgeschlossen werden, um das Kind, je nach Umständen des Einzellfalls, zu schützen und seine seelische und körperliche Entwicklung nicht zu gefährden. Sowie körperliche Gewalt angedroht bzw. angewendet wird, widerspricht dieses dem Kindeswohl. Ebenso gefährdet Gewalt gegenüber dem anderen Elternteil, bei welcher das Kind Zeuge wird, das Wohl des Kindes.

Allerdings bedarf es bei einem eingeschränkten bzw. ausgeschlossenen Umgangsrecht der konkreten Gefahr, dass das Wohl des Kindes gefährdet ist. Das kann möglicherweise auch dann zutreffen, wenn zwar keine zukünftige Gewaltanwendung anzunehmen ist, das Kind aber durch vergangene Gewalt schon Verhaltensauffälligkeiten gegenüber dem Elternteil zeigt, so beispielsweise Angstzustände bzw. diese zu erwarten sind, wenn das Gericht nicht eingreift.

Der Bundesgerichtshof hat in einem Urteil vom 19.06.2002 entschieden, dass der Elternteil, welcher umgangsberechtigt bist, vom anderen Elternteil Schadenersatz verlangen kann, wenn dieser ihm den vom Familiengericht zugestandenen Umgang nicht ermöglicht und ihm dadurch Mehrkosten entstehen. Aus dem Urteil geht auch hervor, dass die Vermögensbelange des umgangsberechtigten Elternteils berücksichtigt werden muss. Muss das Umgangsrecht geltend gemacht werden, können Gebühren für einen hinzugezogenen Rechtsanwalt entstehen.