Bei einer Aussperrung handelt es sich um eine Freistellung von Arbeitnehmern, die vorübergehend erfolgt. Diese Vorgehensweise kommt bei einem Arbeitskampf als Antwort des Arbeitgebers auf einen Streik zum Einsatz und bedeutet, dass in dieser Zeit kein Arbeitslohn gezahlt wird.

Die Aussperrung dient dazu, die Streikkosten zu erhöhen und so dazu zu bewegen, den Streik einzustellen, da es auf diese Weise dazu kommt, dass mehr Streikgelder anfallen. Man unterscheidet hierbei die heiße und die kalte Aussperrung. Zu streiken gehört zu den Grundrechten von Menschen, wobei diese selbst entscheiden können, ob sie an einem Streik teilnehmen oder nicht.

Bei der heißen Arbeitssperre kommt es durch den Arbeitgeber zum Ausschluss der Arbeitnehmer von der Arbeit und damit auch zur Einstellung der Lohnzahlung. Der Arbeitgeber reagiert auf diese Weise wie bereits beschrieben auf einen Streik. Bei der kalten Aussperrung handelt es sich um eine Einstellung der Produktion im Unternehmen, wenn beispielsweise die Produktion abhängig ist von einem anderen Unternehmen, welches sich gleichermaßen in einer Phase der heißen Aussperrung befindet.

Darüber hinaus wird auch zwischen der suspendierenden oder lösenden Aussperrung unterschieden. Hierbei kommt es bei der lösender zu einer Arbeitnehmerentlassung, wobei das Arbeitsverhältnis auch dann nicht mehr fortgesetzt wird, wenn der Streik beendet ist. Bei der suspendierenden wird das Arbeitsverhältnis nach Streikende wieder fortgesetzt.

Bei einer kalten Aussperrung werden für gewöhnlich keine finanziellen Unterstützungen gewährt, was sich letztendlich auch auf Arbeitslosengelder bezieht. Da der Staat sich in entsprechenden Fällen neutral zu stellen hat, kann nur dann Unterstützung gewährt werden, wenn ein ganz besonders schwerer Fall vorliegt, was im Einzelnen zu prüfen ist. Auch besteht kein Anrecht mehr auf Kurzarbeitsgeld.