Die Bezeichnung Gesamtarbeitsvertrag, abgekürzt auch GAV, ist Teil des schweizerischen Rechtes und stellt die Grundbasis für alle Arbeitsverträge dar, die in bestimmten Berufsgruppen und Branchen bei der Gestaltung von Arbeitsverträgen zur Anwendung kommen. Der Gesamtarbeitsvertrag beinhaltet zumeist alle Regelungen, die sich auf die Arbeitszeiten beziehen sowie auch Regelungen zu den Kündigungsfristen und zum Urlaub.

Darüber hinaus werden durch diesen auch die Mindestlöhne festgelegt. Geschlossen wird der Gesamtarbeitsvertrag zwischen den Gewerkschaften und den Verbänden der Unternehmer, wobei diese vorab entsprechend ausgehandelt werden. Der Gesamtarbeitsvertrag entspricht in etwa dem deutschen Tarifvertrag.

Bei den Gesamtarbeitsverträgen gibt es deutliche Unterschiede, die bereits bei den vorangehenden Verhandlungen festgelegt werden. So kann ein solcher Vertrag ausschließlich für Arbeitgeberunternehmen bindend sein, die in dem entsprechenden Unternehmensverband Mitglied sind oder auch nur für Unternehmen, die einen solchen Vertrag abgeschlossen haben.

Ebenso ist es möglich, dass der Gesamtarbeitsvertrag so gestaltet ist, dass er als allgemeinverbindlich anerkannt werden muss, was sich auf Schweiz und Kanton bezieht oder er kann durch den Bundesrat für allgemeinverbindlich erklärt werden, wodurch er dann für alle Arbeitgeber verbindlich ist.

Bei dem deutschen Tarifvertrag handelt es sich um einen Vertrag, der zwischen den beiden Parteien ausgehandelt und abgeschlossen wird. Der Tarifvertrag beinhaltet Regelungen, die sich auf den Inhalt von Arbeitsverhältnissen beziehen sowie auch den Ausschluss, der damit in Zusammenhang steht und das Beenden von Angestelltenverhältnissen.

Darüber hinaus werden durch ihn betriebliche und betriebsverfassungsrechtliche Fragen geregelt sowie auch die tarifparteilichen Rechte und Pflichten. Als Parteien werden hierbei ebenso die Arbeitgeber als auch die Arbeitgeberverbände bezeichnet, sowie die Gewerkschaften, die hierbei für den Arbeitnehmer agieren.