Bei der Bundesrechtsanwaltsordnung, abgekürzt auch BRAO handelt es sich um die rechtsgültige Grundlage in Bezug auf das Berufsrecht des Rechtsanwaltes. In dieser Verordnung werden die Rechte und Pflichten des Anwaltes dargestellt, und dies ebenso gegenüber dem Mandanten als auch dritten Personen. Die Bundesrechtsanwaltsordnung gliedert sich in 13 Teile auf, siehe BRAO, und befasst sich mit dem Rechtsanwalt als unabhängiges Organ der Rechtspflege, der Zulassung des Rechtsanwaltes sowie dessen Rechten und Pflichten.

Darüber hinaus finden sich dort ebenfalls die geltenden Richtlinien in Bezug auf die Rechtsanwaltskammern, gerichtliche Anwaltssachen und die Regelungen zum gerichtlichen Verfahren in verwaltungsrechtlichen Anwaltssachen sowie eine Vielzahl weiterer Vorschriften auseinandersetzen. Zu diesen zählen insbesondere Pflichtverletzungen, Kosten und Vollstreckung der anwaltsgerichtlichen Maßnahmen und Kosten sowie auch Richtlinien in Bezug auf die Tätigkeit von Anwälten aus anderen Staaten.

In Bezug auf die Berufsausübung des Rechtsanwaltes findet nicht ausschließlich die Bundesrechtsanwaltsordnung Anwendung. Ebenso gelten auch die Richtlinien der Fachanwaltsordnung, kurz auch FAO sowie der Berufsordnung der Rechtsanwälte, abgekürzt BORA. Zusätzliche Regelungen in Bezug auf das anwaltliche Berufsrecht gestalten sich beispielsweise für ausländische Rechtsanwälte mit Tätigkeit in Deutschland und für grenzüberschreitende Mandate innerhalb Europas.

Darüber hinaus finden Teile verschiedener weiterer Gesetze, beispielsweise aus dem Bereich der Zivilprozessordnung, Anwendung, wie dies auch bei anderen Berufsbereichen der Fall ist. Welche Rechtsgrundlage berührt wird, ist letztendlich vom Sachverhalt und der gesetzlichen Thematik abhängig.

Das Berufsrecht, welches für grenzüberschreitend agierende Anwälte Gültigkeit hat, die in Deutschland für Mandanten tätig werden, wird durch das EuRAG geregelt. Dieses Gesetz befasst sich mit den Verordnungen, Rechten und Pflichten europäischer Rechtsanwälte in Deutschland. Zusätzlich gilt es ebenfalls die Regeln der CCBE, der Vereinigung der europäischen Rechtsanwaltskammern, zu beachten und einzuhalten. Durch die Tatsache, dass die meisten berufsrechtlichen Aspekte ebenfalls durch verschiedene andere Gesetzesgrundlagen ergänzt werden, besteht keine Möglichkeit, alle notwendigen Richtlinien in einer Verordnung zusammenzufassen.

Denn schlussendlich werden bei der Berufsausübung unterschiedliche Rechtsbereiche berührt, wie beispielsweise das Rechtsdienstleistungsgesetz, das allgemeine Vertragsrecht, das Strafrecht, das Zivilprozessrecht oder auch das Geldwäschegesetz.