Der Begriff Prozessführung umfasst nicht eine einzige Handlung aller Prozessbeteiligten , sondern setzt sich aus unterschiedlichen Handlungen zusammen, die mit einem gerichtlichen Prozess in Zusammenhang stehen. Zumeist werden die Beteiligten dabei von Rechtsanwälten vertreten, die ihre Interessen vor Gericht wahrnehmen und auch bereits vor dem eigentlichen Gerichtstermin für sie tätig werden, beispielsweise durch einreichen von Schriftsätzen, Beweisen oder auch Anträgen.

Bei einigen Gerichtsprozessen ist es möglich, dass sich Beteiligte selbst vertreten. Hierbei sollte man gut abwägen, ob dies wirklich sinnvoll ist, da Anwälte grundsätzlich mehr Erfahrung haben. Vor dem Landesgericht sowie auch dem Oberlandesgericht und dem Oberverwaltungsgericht ist dies allerdings nicht möglich, so dass die Personen, die am Prozess beteiligt sind, grundsätzlich einen Anwalt benötigen.

Zu einer fehlerhaften Prozessführung kann es durch unterschiedliche Faktoren kommen. So ist es beispielsweise möglich, dass der vertretende Anwalt Fristen nicht einhält und somit ein Fristversäumnis eintritt, welches sich negativ auf die Belange des Mandanten auswirkt. In diesem Fall wird der Anwalt schadensersatzpflichtig. Allerdings kann ein solcher Schaden durchaus vermieden werden, wenn ein Antrag auf Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gestellt wird.

Das bedeutet, dass der Prozess so weitergeführt werden kann, als sei das Versäumnis nicht eingetreten. Auf diese Weise lässt sich der Schaden bereits im Vorfeld eindämmen. Ein solcher Antrag muss sich nicht negativ auf den Prozess auswirken.

Eine andere Art der Prozessführung beinhaltet das öffentliche Recht. Hierbei müssen durch das prozessführende Gericht die entsprechenden Fakten ermittelt werden. Im Zivilprozess dagegen liegt es an den Prozessbeteiligten selbst, diese zusammenzutragen und dem Gericht vorzulegen. Dies gilt auch für die entsprechenden Anträge, da das Gericht ausschließlich über diese entscheidet und selbst keine Ansprüche ermittelt.

Es ist daher grundsätzlich zu empfehlen, einen Rechtsbeistand mit dieser Aufgabe zu betrauen, da in vielen Fällen Kläger oder auch Beklagte ihre Rechte selbst nur begrenzt kennen und damit nur schwer wahrnehmen können. Der Rechtsanwalt übernimmt somit die Vertretung und wahrt die Interessen seines Mandanten.