Bei der Labelgründung handelt es sich meist um einen Vorgang, eine eigenständige Abteilung eines Tonträgerunternehmens oder ein eigenes Unternehmen zu gründen, welches das Ziel verfolgt, musikalische Werke unter einem bestimmten Markennamen zu vertreiben. Die Gründung eines solchen Labels erfordert verschiedene Schritte, die bereits schon damit einhergehen, dass man sich Gedanken darüber macht, welches Genre man vertreiben möchte und welche Zielgruppe für die Vermarktung im Vordergrund steht.

Zu den Grundlagen der Gründung gehören auch die Strategieplanung, die Entscheidung für eine Rechtsform und die Suche nach etwaigen Vertriebspartner, wenn der Vertrieb nicht selbst gewährleistet werden soll, da er mit hohen Kosten verbunden ist und oft nicht durch ein kleines Label umgesetzt werden kann. Dies beinhaltet gleichermaßen auch die Berechnung der notwendigen Liquidität des zu gründenden Unternehmens.

Wie bei verschiedenen anderen Gründungsideen gehen auch hier verschiedene Schritte der eigentlichen Gründung voraus. So ist es grundsätzlich notwendig, dass Recherchen gestartet werden, mit dem Ziel herauszufinden, ob ein bestimmter Labelname bereits als Wort- oder Bildmarke registriert ist, so dass eventuell Probleme mit älteren Rechten entstehen könnten. Ist dies nicht der Fall, sollte die Marke entsprechend eingetragen werden, damit eine Sicherung der eigenen Rechte gegeben ist. Drüber hinaus ist auch die Kontaktaufnahme mit der GEMA ein wichtiger Schritt, um die entsprechenden Lizenzformulare als Einzellizenznehmer zu erhalten.

Die Anmeldung des Gewerbes erfolgt über das Ordnungsamt, wo ein entsprechender Gewerbeschein beantragt werden muss. Hierbei ist es notwendig, die Rechtsform des Unternehmens anzugeben. Entscheidet man sich für die Rechtsform GmbH sind 25.000 Euro Einlage Voraussetzung, die zur Hälfte auch in Sacheinlagen erbracht werden können. Verschiedene andere Rechtsformen benötigen die Unterstützung eines Fachanwaltes und Notars bei der Gründung. Ggf. kann auch der Weg zum Amtsgericht notwendig sein sowie eine Eintragung in das Handelsregister gemäß § 12 HGB.

Zu den ersten Schritten nach der Gründung des Labels gehören auch die Beantragung eines GS1/EAN-Codes sowie die Beantragung eines Labelcodes. Wichtig sind auch die Gestaltung der Künstlerverträge in Bezug auf die Übertragung der Leistungsschutzrechte sowie die Beachtung der Künstlersozialkasse, da Labels dieser gegenüber durchaus zahlungspflichtig sind.

Die Gründung eines Labels sollte möglichst erst dann erfolgen, wenn sichergestellt ist, dass der Vertrieb auf irgendeinem Wege bereits gewährleistet ist. Darüber hinaus ist es sinnvoll, sich vorab umfassend rechtlich beraten zu lassen und bei den Gründungsvorgängen ggf. auch einen Fachanwalt in Anspruch zu nehmen.