Eine Nebenklagevertretung kommt insbesondere bei Opfern und somit Geschädigten von Straftaten und deren Angehörigen infrage und wird durch einen Rechtsbeistand übernommen, der seine Mandanten in Bezug auf die Nebenklage in vielseitiger Weise vertreten kann. Die Nebenklage und damit auch die Nebenklagevertretung bieten somit die Möglichkeit, am Strafverfahren teilnehmen zu können und auf diese Weise zu einer der gesetzlich angemessenen Strafe beizutragen.

Eine Nebenklagemöglichkeit ergibt sich bei Straftaten, die sich gegen das Leben richten sowie auch gegen die körperliche Unversehrtheit, gegen die sexuelle Selbstbestimmung, gegen die die persönliche Freiheit und die persönliche Selbstbestimmung, die persönliche Ehre bei schweren Tatfolgen sowie auch bei Straftaten gegen das Eigentum, wenn sich daraus schwere Tatfolgen ergeben.

Eine Nebenklagevertretung muss nicht in allen Fällen selbst finanziert werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Delikten ergeben sich für Opfer Ansprüche auf die Beiordnung einer Nebenklagevertretung, die ihre Interessen wahrnimmt. Dieser Anspruch bezieht sich ebenso auf das Ermittlungsverfahren als auch auf den gerichtlichen Prozess. Die Nebenklagevertretung informiert seine Mandanten umfassend über den Verfahrensablauf und steht ggf. auch bei der Zeugenvernehmung bei.

Darüber hinaus kann die Nebenklagevertretung auch die Interessen seines Mandanten in der Form vornehmem, dass Anträge gestellt werden, Befragungen durchgeführt oder Beweisanträge formuliert und gestellt werden. Je nach Fall und Art der Tätigkeit der Nebenklagevertretung, kann diese auch für Schutzmaßnahmen in Bezug auf die Belastungen während des Verfahrens sorgen oder ggf. Mandanten vor der Öffentlichkeit schützen.

Der Antrag auf Nebenklage muss nicht zu Anfang eines Verfahrens gestellt werden. Eine zur Nebenklage berechtigte Person kann sich praktisch zu jedem Zeitpunkt dem Verfahren anschließen. Allerdings bestätigt die Praxis, dass ein früher Einstieg meist der sinnvollste ist, da somit der Nebenklagevertretung mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen, sich durch Akteneinsicht mit der Angelegenheit vertraut zu machen.