Das Schuldnerverzeichnis enthält Eintragungen des Amtsgerichts von Schuldnern gemäß § 882f ZPO, welche laut § 807 ZPO eine Versicherung an Eides statt abgegeben haben oder gegen die gemäß § 901 ZPO eine Haftanordnung stattgefunden hat, um eine Abgabe der Versicherung zu erzwingen. Die Einsicht ins Schuldnerverzeichnis ist öffentlich und ermöglicht gemäß § 882f ZPO jedem eine Auskunft, wenn folgende Gründe vorliegen:

• zum Zwecke einer Zwangsvollstreckung
• zur Erfüllung gesetzlicher Pflichten zur Prüfung der wirtschaftlichen Zuverlässigkeit
• zur Prüfung von Voraussetzungen für die Gewährleistung öffentlicher Leistungen
• zur Abwendung wirtschaftlicher Nachteile durch Vernachlässigung der Zahlungspflichten der Schuldner
• zur Verfolgung von Straftaten
• zur ihn selbst betreffenden Auskunft über Eintagungen

Gemäß § 915b ZPO werden Eintragungen im Schuldnerverzeichnis gelöscht, wenn seit dem Eintrag durch Versicherung von Eides statt, der Haftanordnung oder der sechsmonatigen Haftvollstreckung drei Jahre vergangen sind. Laut § 915a Abs. 2 ZPO ist eine vorzeitige Löschung der Eintragung möglich, wenn ein Nachweis der Befriedigung des Gläubigers, welcher die Versicherung an Eides statt erzwungen hat, erfolgte bzw. der Grund des Eintrags weggefallen ist und dieses bekannt gemacht wurde.