Von Haftung spricht man, wenn eine Person für einen Schaden aufkommen muss, den sie zu verantworten hat. Sie kann sich vertraglich oder auch gesetzlich begründen. In der Regel entsteht ein Haftungsanspruch durch Verschulden bei vorsätzlichem oder fahrlässigem Handeln, aber auch eine unverschuldete Haftung ist möglich, beispielsweise bei der Produkthaftung. Somit kommt es zu einer Unterscheidung zwischen Verschuldenshaftung und Gefährdungshaftung. Eine Haftung verpflichtet den Schuldner zu Schadensersatz gegenüber dem Geschädigten und betrifft Schäden an Personen, Sachen und Vermögen.

Grundsätzlich wird bei der Haftung zwischen der persönlichen Haftung und der dinglichen Haftung unterschieden. Bei der persönlichen Haftung haftet der Schuldner mit seinem gesamten Vermögen. Allerdings sind hierbei auch gewisse Bereiche von der Haftung ausgeschlossen, um den Schuldner zu schützen. Der Höhe nach ist die persönliche Haftung unbegrenzt. Sie betrifft Privatpersonen, Beruf und Firma. Bei der dinglichen Haftung haftet der Schuldner nur mit einem bestimmten Gegenstand.

Da sich je nach Einzellfall bei der Haftung eine Schadensersatzforderung von mehreren Hunderttausend Euro ergeben kann, ist der Abschluss einer Haftpflichtversicherung kaum zu umgehen. Somit kann man einer Existenzbedrohung entgegenwirken, da die Versicherung den Schaden bis zur entsprechend vereinbarten Versicherungssumme reguliert.

In der Regel kann ein Anspruch auf Schadensersatz, also eine Haftung, nach den gesetzlichen Vorschriften der Haftpflicht nur geltend gemacht werden, wenn nachweislich ein Verschulden des Schädigers vorliegt. Hierbei obliegt dem Geschädigten die Beweislast. Generell besteht ein Schadensersatzanspruch bezüglich der Haftpflicht bei Personen-, Sach- sowie Vermögensschäden. Von Verschulden spricht man bei fahrlässigem bzw. vorsätzlichem Handeln, welches eine Schädigung zur Folge hat. Dabei muss dieses Handeln eine Rechtswidrigkeit aufweisen. Im Bereich der Verschuldenshaftung gibt es eine Vielzahl an Ausnahmen.

So kommt es beispielsweise zu einer Haftung, bei welcher die Schuldfrage keine Rolle spielt, wenn:

• gemäß § 278 BGB ein Verschulden von Vertretern des Gesetzes und Erfüllungsgehilfen vorliegt,
• gemäß § 536a BGB bei einer Mietsache anfängliche Mängel auftreten,
• Garantien vertraglich zugesichert werden.

Grundsätzlich ist bei einer Gefährdungshaftung ein Verschulden nicht relevant. Sie bezieht sich eher auf zulässige Handlungen, von welchen von vornherein bestimmte Gefahren ausgehen. Hierzu zählen beispielsweise die Tierhaltung, die Fahrzeughaltung oder auch das Betreiben von Kernenergieanlagen. Bei der Gefährdungshaftung wird nicht geprüft, ob eine widerrechtliche Handlung oder eine verschuldete Handlung des Verursachers vorliegt. Sie macht aber jeden Halter einer speziellen Anlage oder eines bestimmten Verkehrsmittels für die Gefahren haftbar, die davon ausgehen.

Um sich vor einer eventuellen Haftpflicht abzusichern, besteht die Möglichkeit des Abschlusses einer diesbezüglichen Versicherung. Unterschieden wird bei den Versicherungen zwischen Privat-, Berufs- und Betriebshaftpflicht. Des weiteren gibt es auch spezielle Versicherungen, welche die verschiedensten Bereiche abdecken, beispielsweise eine Tierhaftpflicht- und eine Kfz-Haftpflichtversicherung.