Der Warnstreik gehört als Unterform zu den üblichen Arbeitsniederlegungen von Arbeitnehmern eines Betriebes, welche in Zusammenhang mit laufenden Tarifverhandlungen stehen. Er ist ein kurzer Streik, mit dem man Druck auf die Tarifverhandlungen ausüben bzw. auf stagnierende Verhandlungen belebend einwirken will. Für einen Warnstreik ist keine Urabstimmung notwendig.

In Deutschland ist das Recht, Streiks, so auch Warnstreiks, als Art des Arbeitskampfes durchzuführen, im Grundgesetz Art. 9 verankert. Er ist somit Grundrecht eines jeden Arbeitnehmers, um tarifliche Forderungen durchzusetzen.

Nach einer Festlegung des Bundesgerichts gilt für Warnstreiks auch das Ultima-Ratio-Prinzip. Dieses erlaubt eine Aufnahme von Arbeitskampfmaßnahmen erst, wenn Tarifverhandlungen gescheitert sind.

Für das Scheitern von Tarifverhandlungen ist keine förmliche Erklärung notwendig. Sowie Gewerkschaften zum Streik aufrufen, kann man die Tarifverhandlungen als gescheitert betrachten. Nimmt ein Arbeitnehmer an einem Warnstreik teil, so verletzt er damit nicht den bestehenden Arbeitsvertrag, was eine Maßregelung seitens des Arbeitgebers untersagt. Eine Kündigung des Arbeitnehmers aufgrund der Teilnahme an einem Warnstreik ist unzulässig. Grundsätzlich hat der Arbeitnehmer nach Teilnahme an einem Warnstreik das Recht auf Weiterbeschäftigung.

Während eines Streiks ist der Arbeitnehmer von der Leistungserbringung befreit, es besteht kein Anspruch auf Arbeitsentgelt.