Das Elterngeld soll Familien nach Geburt eines Kindes unterstützen. Eltern haben somit die Möglichkeit, sich mit Zeit und Ruhe um ihr Kind zu kümmern und vorübergehend ihre Erwerbstätigkeit zu unterbrechen, ohne starke finanzielle Einbußen hinnehmen zu müssen. Das Elterngeld erhalten Väter und Mütter gleichermaßen über einen Zeitraum von maximal 14 Monaten.In diesem Zeitraum können die Eltern ihre Auszeit untereinander frei aufteilen, wobei ein Elternteil hier mindestens 2 und maximal 12 Monate für sich beanspruchen muss.

Weitere 2 Monate erhält danach der andere Partner. Alleinerziehende haben den Anspruch auf Elterngeld die vollen 14 Monate. Die Berechnung des Elterngeldes erfolgt in Abhängigkeit des monatlichen Einkommens des betreuenden Elternteils und beträgt minimal 300 Euro und maximal 1.800 Euro.

Das Elterngeld löste am 1. Januar 2007 das bis dahin existente Erziehungsgeld für Eltern, deren Kinder ab dem 1. Januar 2007 geboren wurden, ab.

Eltern, welche nicht berufstätig sind und somit kein Einkommen haben, erhalten ein Elterngeld in Höhe von 300 Euro. Das Elterngeld ist grundsätzlich steuer- und sozialabgabenfrei. Für Eltern, deren Kind ab dem 1. Januar 2013 geboren ist, ergeben sich einige Vereinfachungen in der Ermittlung des Einkommens, der Verwaltungsaufwand ist geringer und eine schnellere Auszahlung gewährleistet.

Das Elterngeld steht jedem Elternteil zu, welches sein Kind nach der Geburt selbst betreut und höchstens 30 Stunden in der Woche arbeitet, so auch Studenten, Hausfrauen / Hausmänner und auch Eltern, welche aufgrund der Betreuung älterer Kinder nicht erwerbstätig waren. Familien, welche mehrere kleine Kinder haben, erhalten einen Zuschlag von 10 % des zustehenden Elterngeldes, den sogenannten Geschwister-Bonus, wobei hier eine Mindestzahlung von 75 Euro erfolgt. Ein um 300 Euro pro Kind erhöhtes Elterngeld, erhalten Eltern bei Mehrlingsgeburten.

Eltern, deren Jahreseinkommen im Jahr vor der Geburt ihres Kindes ein Einkommen von 500.000 Euro überstiegen hat bzw. bei Alleinerziehenden 250.000 Euro, haben keinen Anspruch auf Elterngeld.

Generell gelten folgende Fakten als Voraussetzungen für den Bezug von Elterngeld:

• Wohnsitz bzw. gewöhnlicher Aufenthalt in Deutschland
• Eltern leben mit dem Kind in einem Haushalt
• Eltern erziehen und betreuen ihr Kind selbst
• Eltern unterbrechen bzw. reduzieren ihre Erwerbstätigkeit aufgrund der Geburt des Kindes.

Der Antrag auf Elterngeld muss fristgerecht bei der zuständigen Behörde in schriftlicher Form beantragt werden. Er muss eine Festlegung enthalten, wer wann das Elterngeld beziehen möchte. Beantragen beide Elternteile das Elterngeld, müssen auch beide Elternteile unterschreiben. Mögliche Änderungen, welche sich während des Bezugs von Elterngeld ergeben, müssen umgehend der zuständigen Behörde gemeldet werden.

Nur wenn der Antrag auf Elterngeld spätestens drei Monate nach der Geburt des Kindes bei der zuständigen Stelle eingeht, besteht ein Anspruch auf rückwirkende Zahlung des Elterngeldes.

Folgende Unterlagen werden bei der Beantragung des Elterngeldes benötigt:

• originale Geburtsurkunde des Kindes
• Nachweise über das Einkommen vor der Geburt des Kindes
• Ausweis- bzw. Passkopie der Eltern
• Bescheinigung des Mutterschaftsgeldes von der Krankenkasse
• möglicherweise Bescheinigung zum Zuschuss des Mutterschaftsgeldes durch den Arbeitgeber
• Bescheinigung des Arbeitgebers zur gewährten Elternzeit.

Bei einer Beantragung des Elterngeldes für 14 Monate werden noch folgende Nachweise verlangt:

• Bescheinigung des zweiten Elternteils, dass zwei Monate der Betreuung in Anspruch genommen werden
• bei Alleinerziehenden:


• Nachweis zur Alleinerziehung
• Nachweis über das alleinige Sorgerecht bzw.
• Nachweis über das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht
• Nachweis, dass der zweite Elternteil nicht mit im Haushalt lebt.