Als Haushaltsführung bzw. doppelte Haushaltsführung wird im Einkommensteuerrecht der Umstand bezeichnet, wenn ein Steuerpflichtiger nicht dort arbeitet, wo er seinen gewöhnlichen Wohnort hat, sondern in einem anderen Ort und auch in diesem übernachtet bzw. eine Zweitwohnung unterhält.

Durch diesen Umstand entstehen dem Steuerpflichtigen notwendige Mehraufwendungen, die im Einkommensteuergesetz als Werbungskosten behandelt werden. Dies begründet sich auf § 9 Abs. 1 Nr. 5 EStG. Gemäß § 4 EStG gelten praktisch dieselben Regelungen auch für Freiberufler und Gewerbetreibende.

Generell wird eine doppelte Haushaltsführung nur dann anerkennt, wenn der Steuerpflichtige auch wirklich zwei Wohnungen vorweisen kann, was voraussetzt, dass er an seinem eigenen Wohnsitz auch einen eigenen Hausstand hat, welcher den Mittelpunkt der Lebens des Steuerpflichtigen darstellt.

Das bedeutet, dass dies nicht für Steuerpflichtige gilt, die ihren Wohnsitz bei den Eltern haben. Bei der Zweitwohnung kann es sich um eine Unterkunft handeln, die ebenso gegen Entgelt als auch kostenlos zur Verfügung gestellt sein kann. Anerkannt wird die übliche Miete für eine bis zu 60 m² große Wohnung. Die doppelte Haushaltsführung muss sich grundsätzlich beruflich begründen lassen.

Zu den absetzbaren Werbungskosten gehört u. a. der Umzug in die Zweitwohnung aus beruflichen Gründen sowie auch die Unterkunft - und damit ebenso Miete als auch Verpflegung. Ebenso können auch die Heimfahrten geltend gemacht werden und die Kosten für den Mehraufwand in Form von Pauschalen, die während der ersten 3 Monate der doppelten Haushaltsführung angegeben werden können. Zur den absetzbaren Kosten für die Unterbringung zählen natürlich auch die Nebenkosten, die der Steuerpflichtige tragen muss.