Als Korruption wird der Missbrauch einer Machtposition im Rahmen einer Funktion in Justiz, Verwaltung, Wirtschaft oder Politik bezeichnet. Dieser Missbrauch soll in erster Linie einen materiellen oder immateriellen Vorteil sichern. Auf diesen Vorteil besteht grundsätzlich kein rechtlicher Anspruch. Die Korruption erfolgt in Form von:

• Bestechung und Bestechlichkeit


• Vorteilsnahme


• Vorteilsgewährung.

Durch Korruption werden aufgrund der Verletzung von gesetzlichen Bestimmungen und herrschenden Verhaltensnormen (Amtspflichten, Gesetze und moralische Standards) Personen und auch die Allgemeinheit sowie das Ansehen des öffentlichen Dienstes und der Wirtschaft geschädigt. Folgen einer verbreiteten und geduldeten Korruption ist der Niedergang der geltenden Wertmaßstäbe einer Gesellschaft.

Folgende Korruptionsfälle gelten nach deutschem Recht als Straftatbestand:

• gemäß §§ 331 ff. StGB im Zusammenhang mit Amtsträgern


• gemäß §§ 298 ff. StGB im Geschäftsverkehr


• gemäß § 108 b StGB bei Wählerbestechung


• gemäß § 108 e StGB bei Abgeordnetenbestechung.

In Deutschland gelten außerdem Vorschriften des Gesetzes zur Bekämpfung internationaler Bestechung (UntBestG) und des EU-Bestechungsgesetzes (EUBestG).

Die §§ 331 ff. StGB unterscheiden innerhalb der Korruption nach:

1. aktiver Korruption


• ein Vorteil wird gefordert, angeboten oder versprochen
• ein Vorteil wird gewährt
• es erfolgt eine Bestechung
• Schmiergeld wird gezahlt


2. passiver Korruption


• es erfolgt eine Vorteilsannahme
• Bestechlichkeit

In gewisser Weise zählt auch die Vorteilsannahme und das sich als bestechlich Erweisen zu der aktiven Form der Korruption. Die Einforderung eines Vorteils erfolgt häufig in aktiver Form und kann Ausmaße bis hin zu einer Erpressung annehmen, beispielsweise durch Androhung der Einstellung von Amtshandlungen, wenn kein Schmiergeld fließt. Gemäß § 331 Abs. 3 StGB erfüllen geforderte Vorteile grundsätzlich den Straftatbestand der Korruption.

Eine Vorteilsannahme erfolgt gemäß § 331 StGB derart, dass ein Amtsträger einen Vorteil als Ausgleich für seine Dienstausübung annimmt, den er rechtlich nicht beanspruchen darf, wobei es sich hier durchaus um eine zulässige Diensthandlung handeln kann. Im Gegensatz dazu handelt es sich im Falle der Bestechung und Bestechlichkeit gemäß § 332 und § 334 StGB grundsätzlich um eine rechtswidrige Diensthandlung, wobei diese auch im Falle einer Unterlassung gegeben ist.