Das Signaturgesetz oder auch abgekürzt SigG 2001 ist eine Erneuerung des früheren SigG und hat die Aufgabe, die Rahmenbedingungen für elektronische Signaturen zu regeln und an dieser Stelle eine erhöhte Form der Rechtssicherheit zu gewährleisten. Diese bezieht sich vor allem auf den Geschäftsverkehr im Internet sowie auch auf elektronische Prozesse der öffentlichen Verwaltung. So ist es ebenso Aufgabe des SigG sowie auch der Signaturverordnung, abgekürzt auch SigV, festzulegen, welchen Anforderungen Zertifizierungs-Dienstanbieter sowie auch Produkte, die elektronische Signaturen gewährleisten, erfüllen müssen.

Ebenso geregelt sind auch Prüf- und Bestätigungsstellen, welche für die Einhaltung und Umsetzung prüfen und überwachen. Durch das SigG werden zum einen die vereinfachte als auch die fortgeschrittene elektronische Signatur definiert. Diese muss den erhöhten Sicherheitsanforderungen entsprechend. Die qualifizierte elektronische Signatur beruht auf einem qualifizierten Zertifikat und ist mit einer sicheren Signaturerstellungseinheit versehen.

Durch die sogenannten qualifizierten Zertifikate wird ermöglicht, eine Signaturprüfschlüssel-Zuordnung zu natürlichen Personen und damit auch zu deren Identität vorzunehmen. Dies richtet sich nach § 2, (7) SigG. Festgelegt für diese Art von Signaturprüfschlüssel sind bestimmte Mindestanforderungen, die durch § 7 SigG sowie auch durch § 14 SigV festgelegt werden, wobei die Voraussetzung zuerst einmal dadurch gegeben sein müssen, dass eine unverwechselbare Kennzeichnung gegeben ist. Hierbei ist es ebenso zugelassen, ggf. ein Pseudonym zu verwenden.

Zu den weiteren Voraussetzungen und Inhalten zählen Name und Land des Ausstellenden sowie auch der bescheinigte Signaturprüfschlüssel und die dazugehörigen Algorithmen, durch die der Schlüssel Verwendung findet. Weiterhin müssen ebenso die Dauer der Gültigkeit, die Seriennummer und das qualifizierte Zertifikat angegeben sein und wenn gegeben, eine Nutzungsbeschränkung, wobei die Nutzungsdauer gemäß § 14 (3) SigV nicht länger als 5 Jahre betragen darf.

Weiterführende Attribute, insbesondere in Bezug auf den Zertifikatinhaber, können beispielsweise ein Berufsstand oder ggf. auch eine Vertretungsmacht sein sowie verschiedene andere, als relevant betrachtete Angaben. Diese können einerseits im Zertifikat festgehalten sein oder zum anderen in einem qualifizierten Attributzertifikat, wobei dieses natürlich auf das Zertifikat verweisen muss. Hierbei ist zu beachten, dass Gültigkeit eines sogenannten qualifizierten Attribut-Zertifikates immer dann endet, wenn auch das qualifizierte Zertifikat abgelaufen ist, welches damit in Zusammenhang steht. Dies begründet sich auf § 14 (3) SigV.