Bei einer Anleihe, auch als Rente bezeichnet, handelt es sich um ein Forderungsdokument, welches dann herausgegeben wird, wenn ein Emittent, also Kreditnehmer, einen Kapitalmarktkredit in Anspruch nimmt. Dieses Dokument beinhaltet alle wichtigen Faktoren des Kredites wie Tilgung, Zinsen und die mit dem Kredit in Zusammenhang stehende Laufzeit. In einigen Fällen kommt es zu sogenannten festverzinslichen Anleihen, bei denen eine konstante Verzinsung um Rahmen der gesamten Laufzeit erfolgt.

Wird dagegen eine variable Verzinsung vorgenommen, so ist davon auszugehen, dass die Verzinsung in periodischen Abständen angepasst wird. Während der Laufzeit einer Anleihe kann es dazu kommen, dass die Kurse an der Börse schwanken. Nach Ablauf erfolgt die Rückzahlung zu 100 Prozent. An der Börse findet ein prozentualer Handel von Anleihen statt, wodurch sich der Anleihehandel vom Aktienhandel unterscheidet. Der Kurs wird prozentual gezahlt und nicht nach Stückzahl.

Die Anleihe unterscheidet sich insofern vom Bankkredit, dass eine kurzfristige Liquidität möglich ist, ohne dass zusätzliche Sicherheiten gefordert sind, wie es bei Krediten der Bank im Normalfall notwendig ist. Mit dem Kauf einer Anleihe erwirbt der Käufer bestimmte Rechte, die sich auf die Verzinsung der Anleihe beziehen sowie auch auf die vollständige Rückzahlung und eine vorrangig zu bedienende Rückzahlung.

Dieses ergibt sich beispielsweise dann, wenn es zur Insolvenz des Herausgebers der Anleihe kommt. Durch den Erwerb einer Anleihe erhält ein Käufer jedoch keine Aktionärsrechte, die es ihm ermöglichen, das Stimm- oder Teilhaberrecht auszuüben.

Die Vorteile einer Anleihe bestehen darin, dass nicht nur die Zinsen zu einer Rendite führen, sondern ebenso auch damit einhergehende Kursgewinne. Diese ergeben sich bei einem Kauf, wenn der Kurs aktuell unter 100 Prozent liegt und nach Laufzeit eine vollständige Tilgung, also 100 Prozent, stattfindet. Nachteilig ist, dass die Bonität eines Herausgebers ein wichtiger Faktor ist, den Käufer nicht immer im vollen Umfang einschätzen können. Darüber hinaus kann sich die finanzielle Situation eines Unternehmens durchaus während der Laufzeit verschlechtern.

Kommt es dazu, dass das herausgebende Unternehmen Konkurs anmelden muss, geschieht es häufig, dass eine vollständige Rückzahlung der Anleihe nicht möglich ist und der Erwerber nur das erhält, was an finanziellen Mitteln vorhanden ist. Dies kann den Anleihewert deutlich unterschreiten. Ebenso risikoreich ist die Zinsentwicklung am Markt, die ebenfalls negativ sein kann