Liegt eine Kontosperrung vor, bedeutet dies für den Inhaber des Kontos, dass er darüber keine Verfügung mehr hat und damit auch nicht über den Geldbetrag, der sich auf dem Konto befindet oder auf dieses eingeht. Die Gründe einer Kontosperrung können sehr vielseitig sein und ebenso vom Kontoinhaber selbst ausgelöst werden als auch durch die Bank oder durch Dritte. Wird eine Sperrung durch den Kontoinhaber selbst ausgelöst, so erfolgt dies meist aus Gründen des Verlustes der EC-Karte oder auch bei Abbuchungen und ähnlichen Vorgängen, die nicht nachvollziehbar sind.

Die Bank wiederum hat die Möglichkeit, ein Konto dann zu sperren, wenn es unberechtigt überzogen ist oder sich Vorgänge darauf verzeichnen lassen, die nicht mit dem Vertrag zwischen Bank und Kunden zu vereinbaren sind. Eine weitere Möglichkeit der Kontosperre ist eine Pfändung durch Dritte oder ein Darlehen bei der Bank, welches durch den Kunden nicht bedient wird.

Sind zwei Personen Inhaber eines Gemeinschaftskontos und können nur gemeinsam über ein bestehendes Guthaben verfügen, kann es dazu kommen, dass beim Ableben einer der Inhaber das Konto gesperrt wird, so dass auch der andere Inhaber nicht mehr über das Guthaben verfügen kann. Diese Sperre kann erst durch rechtmäßige Erben wieder aufgehoben werden. Ist der zweite Inhaber keiner der Erben, so kann es zu Problemen kommen, wenn es um die Auszahlung des Geldes geht.

Ebenfalls problematisch sind Kontopfändungen. Da bei einem Gemeinschaftskonto das gesamte Guthaben gepfändet wird, haben beide Inhaber keinen Zugriff mehr auf das Geld, welches sich auf dem Konto befindet. Das Konto bleibt so lange gesperrt, bis die Pfändung bedient ist. Ganz gleich welche Beträge auf das Konto eingehen.

Auch bei einer Kontosperre durch Pfändung ist der Inhaber des Kontos nicht grundsätzlich mittellos. Das Geld wird nicht umgehend an den Pfändungsberechtigten überwiesen, sondern verbleibt eingefroren noch 4 Wochen auf dem Konto. In dieser Zeit steht es dem Kontoinhaber frei, die Umwandlung des Kontos in ein P-Konto vorzunehmen oder sich bei Gericht eine Freigabe über die Summe des Geldes zu holen, welche er für seinen Lebensunterhalt benötigt.