Die Bezeichnung Kapitalanlegerrecht bezieht sich im Grunde ebenso wie der Begriff Kapitalanlagerecht auf das Kapitalanlagenrecht, welches die Sachlage und das Verhältnis zwischen Anlageberater und Anleger regelt und gleichermaßen auch dem Schutz des Anlegers selbst und der Wahrung seiner Interessen dient. Grundsätzlich werden unter den Begriff alle Rechtsgrundlagen zusammengefasst, die damit in Zusammenhang stehen und damit auch die Pflichten von Anlageberatern gegenüber den Anlegern.

Berater sind, gemäß der geltenden Regelungen, dazu verpflichtet: »den Anlageinteressenten ordnungsgemäß über die Risiken und Eigenschaften des Anlageobjekts zu informieren«.

Genauer heißt es: »Wertpapierdienstleistungsunternehmen sind verpflichtet, Kunden rechtzeitig und in verständlicher Form Informationen zur Verfügung zu stellen, die angemessen sind, damit die Kunden nach vernünftigem Ermessen die Art und die Risiken der ihnen angebotenen oder von ihnen nachgefragten Arten von Finanzinstrumenten oder Wertpapierdienstleistungen verstehen und auf dieser Grundlage ihre Anlageentscheidungen treffen können. Die Informationen können auch in standardisierter Form zur Verfügung gestellt werden.

1. das Wertpapierdienstleistungsunternehmen und seine Dienstleistungen,


2. die Arten von Finanzinstrumenten und vorgeschlagene Anlagestrategien einschließlich damit verbundener Risiken,


3. Ausführungsplätze und


4. Kosten und Nebenkosten.«

In § 31 Abs. 4 WpHG wird dagegen festgelegt, wie eine ordnungsgemäße Beratung sich gestaltet. Hierbei heißt es, dass ein

»Wertpapierdienstleistungsunternehmen, das Anlageberatung oder Finanzportfolioverwaltung erbringt, muss von den Kunden alle Informationen einholen über Kenntnisse und Erfahrungen der Kunden in Bezug auf Geschäfte mit bestimmten Arten von Finanzinstrumenten oder Wertpapierdienstleistungen, über die Anlageziele der Kunden und über ihre finanziellen Verhältnisse, die erforderlich sind, um den Kunden ein für sie geeignetes Finanzinstrument oder eine für sie geeignete Wertpapierdienstleistung empfehlen zu können.«

Die gesetzliche Festlegung dient dem Anlegerschutz und soll für Transparenz und Sicherheit Sorge tragen.

Der Anlegerschutz stellt einen notwendigen Bestandteil des Kapitalanlegerechtes dar und sichert somit nicht nur die ausführliche Aufklärung und die ordnungsgemäße Beratung, sondern ebenso auch die Schadensersatzrechte des Anlegers bei falscher Beratung. Darüber hinaus befasst sich der Anlegerschutz auch mit unseriösen Angeboten und den Angeboten des sogenannten grauen Kapitalmarktes. Auch wenn die Produkte, die unter diese Kategorie fallen, nicht als unseriös bezeichnet werden können, so kann man dennoch davon ausgehen, dass es sich ggf. um minderwertige Angebote handelt, die weniger dem Anleger Vorteile bringen als dem Verkäufer und den Initiatoren. Hiervor soll eine transparente Vorgehensweise insbesondere schützen.